Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2016; 48(02): 84-86
DOI: 10.1055/s-0042-107812
Forum
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Service

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Juli 2016 (online)

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V.

Zoom Image

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. (DGP) als wissenschaftliche Fachgesellschaft steht für die interdisziplinäre und multiprofessionelle Vernetzung: Ihre rund 5.200 Mitglieder aus Medizin, Pflege und weiteren Berufsgruppen engagieren sich für eine umfassende Palliativ- und Hospizversorgung in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Gemeinsames Ziel ist die bestmögliche Behandlung und Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen, um auf diese Weise für weitgehende Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität zu sorgen – in welchem Umfeld auch immer Betroffene dies wünschen.

Die DGP hat sich parallel zu dem noch jungen Fach Palliativmedizin rasant entwickelt: 1994 haben 14 Ärztinnen und Ärzte die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin gegründet, im Jahr 2004 legten die ersten 100 Ärztinnen und Ärzte ihre Prüfung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin ab. Ende 2014, im 20. Jahr des Bestehens der DGP, haben bereits mehr als 9.000 Ärztinnen und Ärzte in Deutschland die Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin und über 20.000 Pflegende eine Palliative Care-Weiterbildung absolviert. Ebenso ist den weiteren an der Palliativversorgung beteiligten Berufsgruppen die fundierte Qualifizierung wesentliches Anliegen.

Ziele und Aufgaben:

  • Weiterentwicklung und Erarbeitung von Standards für die Ausbildung und Qualitätssicherung in der Palliativmedizin

  • Öffentlichkeitsarbeit, um die Ziele der Gesellschaft darzustellen und deren Durchsetzung zu ermöglichen

  • Durchführung von Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, Tagungen und wissenschaftlichen Kongressen

  • Wissenschaftliche Untersuchun- gen zu Fragestellungen der Palliativmedizin

  • Aufbau eines nationalen und internationalen Netzwerkes

  • Auseinandersetzung mit ethi- schen Fragestellungen, die mit der Behandlung unheilbar Kranker verknüpft sind

  • Kooperation mit allen in der Palliativmedizin engagierten Berufsgruppen

  • Verleihung von zwei Förderprei- sen an Personen oder Institutio- nen, die sich um die Weiterentwicklung der Palliativmedizin verdient gemacht haben

Projekte der DGP: S3-Leitlinie, Charta, Register, Wegweiser

Die DGP setzt sich an diversen Schnittstellen für Projekte ein, um die Situation schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu verbessern. Menschen mit einer fortgeschrittenen lebensbegrenzenden Erkrankung müssen sich darauf verlassen können, dass sie zuhause, im Krankenhaus, im Hospiz, im Pflegeheim oder an einem anderen Ort gut versorgt werden.

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin wurde im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie der AWMF, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft eine S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer Krebserkrankung erarbeitet und im Jahr 2015 veröffentlicht.

In diesem Sinne wurde im Jahr 2010 die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ von 50 gesundheits- und gesellschaftspolitisch bedeutsamen Institutionen konsentiert und seither von knapp 15.000 Einzelpersonen und über 1.300 Organisationen unterschrieben. Die DGP begleitet als einer von drei Trägern die Umsetzung der Charta in eine Nationale Strategie.

Für die Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung sind außerdem gesicherte Daten aus den stationären und ambulanten Einrichtungen wesentlich, welche im Rahmen des Nationalen Hospiz- und Palliativregisters, einer Initiative der DGP, zentral gesammelt und ausgewertet werden.

Das Online-Portal Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland dient der raschen Übersicht über ambulante und stationäre Palliativ- und Hospizeinrichtungen in der Region. Die DGP verantwortet die benutzerfreundliche Aufbereitung im Jahr 2015 und die fortlaufende Aktualisierung der Strukturdaten und Adressen.


#

Die DGP – eine lebendige Gesellschaft

Die Dynamik und Präsenz der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin lebt von dem hohen ehrenamtlichen Engagement ihrer (Vorstands-)Mitglieder:

  • themenbezogen in derzeit 14 Arbeitsgruppen (AG) zu: Ambulante Palliativversorgung, Bildung, Ehrenamtlichkeit, Ethik, Forschung, Interdisziplinäre Onkologie in der Palliativmedizin, Kinder und Jugendliche, Komplementäre und Alternative Ansätze, Leitlinien, Nichttumorpatienten, Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, Psychosoziale und spirituelle Versorgung, Stationäre Versorgung, Sterbephase. Sämtliche Arbeitsgruppen arbeiten multiprofessionell

  • berufsgruppenbezogen in den Sektionen Medizin, Pflege, Pharmazie, Physiotherapie, Psychologie, Rechtsberufe, Seelsorge, Soziale Arbeit, Supervision

  • regional in den Landesvertretungen Baden-Württemberg, Bayern, Berlin/Brandenburg, Hessen, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Darüber hinaus bestehen in einer Reihe weiterer Arbeitsgruppen, Kommissionen und Projekten enge Kooperationen der DGP mit anderen Fachgesellschaften und Institutionen. Zur Bearbeitung zeitlich befristeter Anliegen wie beispielweise der Umsetzung des neuen Hospiz- und Palliativgesetzes setzt der Vorstand zusätzlich Task Forces ein.


#

Ein abschließendes Beispiel

Die vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit in den Arbeitsgruppen, Sektionen, Landesvertretungen und im Vorstand der DGP ist hier nicht in Kürze abzubilden, deshalb nur ein aktuelles Beispiel für die Verknüpfung von kontinuierlicher und schwerpunktbezogener Arbeit: So hat die AG Interdisziplinäre Onkologie der DGP Ende 2015 das Buch „Onkologie für die Palliativmedizin“ herausgegeben, nicht als Lehrbuch der Onkologie, sondern als praxisorientierte, therapie- und versorgungsrelevante Hilfestellung im (palliativ-)medizinischen Arbeitsalltag. Auf dieser Basis wurde in Folge ein entsprechender Workshop „Onkologie für Palliativtätige“ konzipiert, welcher erstmals beim 11. Kongress der DGP am 7.9.2016 in Leipzig angeboten wird. Die Auswertung dieses Workshops und ggf. Weiterentwicklung zu einem Curriculum wird wiederum in Kooperation mit der AG Bildung und in Rückkoppelung mit dem Vorstand der DGP erfolgen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V.
Aachener Str. 5
10713 Berlin
Tel.: 030–30101000
E-Mail: dgp@palliativmedizin.de
www.palliativmedizin.de


#