Fortschr Neurol Psychiatr 2016; 84(03): 159
DOI: 10.1055/s-0042-102733
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Konzepte der Psychopathologie – Von Karl Jaspers zu den Ansätzen des 21. Jahrhunderts

Contributor(s):
M Weih
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Publication Date:
30 March 2016 (online)

Die Psychopathologie und das strukturierte klinisch-psychiatrische Explorationsgespräch haben eine von der übrigen Medizin abweichende, mehr geisteswissenschaftlich geprägte Methodenlehre mit langer Geschichte. Während früher verschiedene Diagnostikschulen recht hypothesengeleitet vorgingen, fußt die Diagnose der wichtigsten psychischen Störungen heute nach dem Scheitern einer einheitlichen Ätiologie psychischer Störungen auf einem mehr oder weniger strukturierten Gespräch als psychopathologische Befunderhebung, gefolgt von einer Überprüfung des Vorliegens oder der Abwesenheit von operationalisierten klinischen Kriterien unter Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen, vor allem organischer Schädigungen, und wichtiger psychiatrischer Differenzialdiagnosen. Mit der bevorstehenden Einführung von ICD-11 und der Konvergenz mit dem DSM-5 wird das Thema in den nächsten Jahren wieder aktueller werden. Umso wichtiger ist es, dass Prof. Dr. Markus Jäger, geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie der Universität Ulm, Standort Günzburg, dazu ein weiteres aktuelles Werk herausgibt. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass der Autor bereits einen Band zur psychiatrischen Diagnostik herausgegeben hat. Er legt nun aber die erste Auflage des Bands „Konzepte der Psychopathologie – Von Karl Jaspers zu den Ansätzen des 21. Jahrhunderts“ aus der Reihe „Horizonte der Psychiatrie und Psychotherapie – Karl Jaspers Bibliothek“ (Herausgeber M. Bormuth, A. Heinz und M. Jäger) aus dem Kohlhammer-Verlag in Stuttgart vor.