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DOI: 10.1055/s-0042-100939
Kolorektales Karzinom: Antigen als alleiniger Marker für Tumor-Rezidive nicht ausreichend
Publication History
Publication Date:
17 February 2016 (online)
Einleitung | Blutwerte des Carcinoembryonalen Antigens (CEA) werden seit den 80er Jahren häufig als ein Biomarker für Rezidive von kolorektalen Karzinomen verwendet. Die Frage nach der Sensitivität und Spezifität dieser diagnostischen Option ist jedoch noch nicht endgültig beantwortet.
Studien | In das Review flossen 52 randomisierte, kontrollierte Studien, Kohortenstudien und Querschnittsstudien ein. Bei den 9717 eingeschlossenen Patienten wurden 2951 Karzinom-Rezidive diagnostiziert. Die Studien stammen aus 22 Ländern und datieren zwischen 1974 und 2014. Fall-Kontroll-Studien wurden ausgeschlossen, da sie sich nicht zur Einschätzung der Test-Genauigkeit eignen.
Ergebnisse | Die Sensitivität der CEA-Werte betrug in den eingeschlossenen Studien 41–97 %, die Spezifität 52–100 %. Erwartungsgemäß stieg die Spezifität an, wenn höhere Grenzwerte verwendet wurden, während die Sensitivität fiel:
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CEA-Grenzwert von 2,5 μg / l, 7 Studien
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Sensitivität: 82 % (95 %-Konfidenzintervall [78–86 %])
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Spezifität: 80 % ([59–92 %])
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CEA-Grenzwert von 5 μg / l, 23 Studien
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Sensitivität: 71 % ([64–76 %])
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Spezifität: 88 % ([84–92 %])
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CEA-Grenzwert von 10 μg / l, 7 Studien
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Sensitivität: 68 % ([53–79 %])
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Spezifität: 97 % ([90–99 %])
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Selbst bei niedrigen CEA-Schwellenwerten können Rezidive des kolorektalen Karzinoms nur mit unzureichender Sensitivität detektiert werden. Zur Verbesserung der Sensitivität sei die Kombination mit einem zweiten diagnostischen Verfahren erforderlich, so die Autoren. Sie empfehlen dabei den höchsten CEA-Grenzwert von 10 μg / l zu verwenden.