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DOI: 10.1055/s-0042-100855
Lebervenendruckmessung und transjuguläre Leberbiopsie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. März 2016 (online)


Einleitung
Die Schätzung des portalvenösen Drucks, ermittelt durch den hepatischen venösen Druckgradienten („hepatic venous pressure gradient“, HVPG), hat nicht nur prognostische Bedeutung, die uns in die Lage versetzt, den Patienten entsprechend zu informieren, sondern ist auch von Nutzen bei der Therapieplanung und -steuerung in der täglichen Praxis [1] [2] [3]. Eine klar definierte, standardisierte Durchführung des Verfahrens ist die Grundlage, die zu einer hohen Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der Werte führt [4]. Bei bestehender Indikation kann in gleicher Sitzung eine transjuguläre Leberbiopsie (TJLB) durchgeführt werden, deren Befund zusammen mit der HVPG-Messung bewertet werden kann. Die Indikationen beider Verfahren sind in „Indikationen zur HVPG-Messung“ und „Indikationen zur transjugulären Leberbiospie“ zusammengefasst.
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diagnostische Abklärung bei unklarem Aszites, Ösophagusvarizen und Splenomegalie
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diagnostische Abklärung der venösen-okklusiven Leberkrankheit (Sinusoidal obstructive Syndrome) (mit TJLB)
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Evaluation der Therapieeffizienz bei Betablockergabe zur Primär- und Sekundärprophylaxe von Ösophagusvarizenblutungen
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präoperative Risikoabschätzung, insbesondere bei hepatozellulärem Karzinom (HCC) und Leberzirrhose
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prognostische Evaluation (kompensierte Zirrhose, Varizenblutung, alkoholische Hepatitis)
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relative Kontraindikation für perkutane Leberbiopsie (z. B. durch Koagulopathien, Aszites, Adipositas per magna, verkleinerte Leber)
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Verdacht auf Amyloidose, maligne Infiltration der Leber (insbesondere bei hämatologischen Neoplasien)
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akutes Leberversagen
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Lebertransplantierte
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Indikation zur Leberbiopsie und HVPG-Messung (z. B. alkoholische Hepatitis, Post-Lebertransplantierte, V. a. venöse-okklusive Leberkrankheit)