Z Gastroenterol 2021; 59(08): e177-e178
DOI: 10.1055/s-0041-1733531
CED II
Freitag, 17. September 2021, 14:45-16:05 Uhr, Saal 5
Klinische Praxis und Versorgungsforschung 

Integrierte psychologische Versorgung bei Patienten mit CED - Patientenbedarf und strukturelle Voraussetzungen für die stationäre Versorgung

F Schulz
Agaplesion Markus Krankenhaus, Medizinische Klinik I Gastroenterologie/Psychogastronenterologie, Frankfurt am Main, Deutschland
,
C Gutmann
Agaplesion Markus Krankenhaus, Medizinische Klinik I Gastroenterologie/Psychogastronenterologie, Frankfurt am Main, Deutschland
,
S Schuler
Agaplesion Markus Krankenhaus, Medizinische Klinik I Gastroenterologie/Psychogastronenterologie, Frankfurt am Main, Deutschland
,
A Dignass
Agaplesion Markus Krankenhaus, Medizinische Klinik I Gastroenterologie/Psychogastronenterologie, Frankfurt am Main, Deutschland
› Institutsangaben
 

Hintergrund Der Bedarf an psychologischer Unterstützung von CED Patienten im akutstationären Setting ist aktuell ungeklärt. Über ein speziell für CED Patienten entwickeltes Screeningverfahren werden die grundlegende Akzeptanz gegenüber Hilfe und die tatsächliche Inanspruchnahme einer Beratung erfasst. Außerdem werden innerhalb des Screenings die akute psychosoziale Belastung und die somatischen Beschwerden untersucht. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von Juli bis November 2020.

Methodik Mittels eines Screeningverfahrens wurden 40 Patienten mit einer CED in einem tertiären Referenzzentrum für chronisch entzündliche Darmerkrankungen untersucht. Von der Gesamtstichprobe waren n = 22 an Morbus Crohn und n = 18 an Colitis ulcerosa erkrankt. Die Datenerhebung wurde in den klinischen Alltag patientenaufsuchend durch eine erfahrene Psychologin integriert. Der untersuchten Stichprobe (N = 40) ist über die gesamte Erhebungsdauer psychologische Beratung angeboten worden, sodass in einem nächsten Schritt eine Differenzierung zwischen den vorhandenen Belastungen und der tatsächlichen Inanspruchnahme einer Beratung erfolgen konnte.

Ergebnisse Die Studie konnte darlegen, dass 61,1% der Patienten sich als depressiv beschrieben, 54,1% fühlten sich ängstlich. Lediglich 17,5% der Patienten gaben an, sich von ihrem sozialen Umfeld mittel bis gut sozial unterstützt zu fühlen. 60% der Patienten denken, dass es für Sie in Zukunft gut wäre, Hilfe im Umgang mit den Belastungen in Anspruch zu nehmen. 35% der interviewten Patienten nahmen die psychologische Beratung in Anspruch.

Schlussfolgerungen Die psychosoziale und die somatische Belastung von Patienten mit einer CED im akutstationären Setting war in der untersuchten Stichprobe sehr hoch. Nur die somatischen Beschwerden wirkten sich signifikant auf die Inanspruchnahme einer psychologischen Beratung aus.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany