Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 739
DOI: 10.1055/s-0041-1732249
Donnerstag 23.09.2021
Poster

Die digitale Fototherapie

K Seifert
1   Klinik für Psychiatrie, Uniklinikum, Hochschule für Künste im Sozialen, Bonn, Deutschland
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Fotografie hat sich seit ihrer Erfindung vor etwa 175 Jahren zu einer sämtlichen Lebensbereiche durchdringende Kulturtechnik entwickelt. Sie beeinflusst sowohl individuelle und kollektive Rezeptionsgewohnheiten als auch Memorierungsleistungen. Der Einzug digitaler Kamerasysteme ab den 1990iger Jahren gab der Fotografie einen exponentiellen Anschub und führte auch dazu, dass sie für die kunsttherapeutische Praxis Relevanz bekam.

In der Behandlung psychiatrischer und geriatrischer Patienten werden Fotografien als Ressource, Inspirationsquelle und Hilfe zu Orientierung und Selbstvergewisserung (Wigger & Wiewrodt 2019, S. 407) geschätzt. Der hohe nonverbale Anteil ermöglicht es Personen mit Sprachbarrieren und Migrationshintergründen in die Therapie einzuschließen.

Der Vortrag thematisiert verschiedene evidenzbasierte fototherapeutische Ansätze, die in klinischen und pädagogischen Bereichen zum Einsatz kommen.

Unter anderem wird eine neuartige innovative Einstiegsinterventionen im therapeutischen und pädagogischen Kontext mittels des Massenmediums ‘Ansichtspostkarte` vorgestellt. Neben einer theoretischen Fundierung am Modell der ästhetischen Verkörperung (Koch & Martin 2017) wird gelungenes therapeutisches Vorgehen an Fallbeispielen aufgezeigt.



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Article published online:
02 September 2021

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