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DOI: 10.1055/s-0041-1732185
Internet-basierte Interventionen zur Suizidprävention – eine Systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse
Einleitung Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 10.000 Menschen an Suizid. Viele suizidgefährdete Personen nehmen keine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch, was durch die Bereitstellung niedrigschwelliger, Internet-basierter Interventionen (IBI) geändert werden könnte. Diese Systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse untersucht, ob IBI zur Suizidprävention mit einer Reduktion von Suizidgedanken einhergehen.
Methoden Anhand einer systematischen Literaturrecherche wurden von zwei unabhängigen Forscherinnen anhand vordefinierter Kriterien randomisierte klinische Studien (RCTs) ausgewählt, die die Wirksamkeit von psychologischen IBI zur Reduktion von Suizidgedanken untersuchten.
Ergebnisse Sechs RCTs mit zusammen 1567 Teilnehmenden wurden eingeschlossen. Die Teilnehmenden der Interventionsgruppen berichteten nach der Intervention im Vergleich zu den Kontrollgruppen eine signifikant reduzierte Suizidalität (SMD, -0,29; 95%CI, -0,40 bis -0,19; P < .001). Die Heterogenität war gering (I2 = 0%). Der Effekt konnte in vier Studien auch bei einer Follow-Up-Untersuchung gefunden werden (SMD, -0,18; 95%CI, -0,34 bis -0,02; P = .03; I2 = 36%).
Fazit Die Ergebnisse zeigen, dass IBI mit einer signifikanten Reduktion von Suizidgedanken im Vergleich zu Kontrollgruppen assoziiert sind. Angesichts der hohen Skalierbarkeit haben IBI das Potenzial erfolgreich in die Suizidprävention integriert zu werden. Die Ergebnisse werden in dem Vortrag anhand von Moderatorenanalysen basierend auf einer erweiterten Meta-Analyse von individuellen Personendaten (IPD-MA) diskutiert.
Publication History
Article published online:
02 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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