physiopraxis 2016; 14(01): 63
DOI: 10.1055/s-0041-109386
mediathek
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Ein Leitfaden – Akademisierung

Rezensent(en):
H Höppner

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Januar 2016 (online)

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Als eine der ersten Professorinnen für Physiotherapie weiß Heidi Höppner in „Promotion in den Therapiewissenschaften“, von was sie spricht. Das Buch ist das Resultat zweier Tagungen von 2011 und 2014, bei denen es um die Nachwuchsförderung der Gesundheitsfachberufe ging. Es soll all denjenigen eine Orientierung geben, die überlegen, in den Therapiewissenschaften zu promovieren, oder die sich als Nachwuchswissenschaftler in einem wissenschaftlichen Umfeld befinden.

Heidi Höppner greift zwei wesentliche Aspekte auf: Zum einen geht sie auf den Promotionsprozess selbst ein und die damit verbundenen persönlichen und intellektuellen Anforderungen an den Promovierenden. Sie erläutert, dass die Promotion Mut und Durchhaltevermögen erfordert, auch was ihre Finanzierung betrifft. Das zweite Augenmerk richtet sie auf die Nachwuchsförderung an deutschen Hochschulen, zum Beispiel im Rahmen von Promotionskollegs und Forschungskolloquien. Sie wendet sich an alle Entscheidungsträger in Bildungs-, Hochschul- und Berufspolitik mit dem Appell, Nachwuchswissenschaftler auf ihrem Weg zur Promotion zu begleiten und zu unterstützen. Leider erschweren viel zu kleine Tabellen und Abbildungen teilweise das Lesen.

Fast 15 Jahre nach Beginn der Akademisierung in Deutschland sind erste wissenschaftliche Strukturen erkennbar. Diese gilt es auszubauen und weiterzuentwickeln. Dazu zählt auch die Rekrutierung von Professoren für akademische Studiengänge, die Praxis und Klinik kennen und wissenschaftlich denken. Zu diesem Akademisierungsprozess leistet das Buch einen grundlegenden und wichtigen Beitrag.

Dr. Claus Beyerlein, Physiotherapeut und Diplom-Sportwissenschaftler aus Ulm