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DOI: 10.1055/s-0041-109362
Internationale Studienergebnisse
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Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. Januar 2016 (online)
Achillessehnenruptur – Langfristig kein Unterschied zwischen früher Mobilisation und Immobilisation
Obwohl konservative Nachbehandlungen bei einer Achillessehnenruptur auf dem Vormarsch sind, gilt die operative Versorgung bei jungen, aktiven Patienten nach wie vor als Goldstandard. Ob die Patienten danach früh mobilisiert werden oder ob der Fuß zu Beginn ruhiggestellt wird, macht langfristig keinen Unterschied, fanden finnische Forscher heraus.
Zwischen 1995 und 1998 hatten sie insgesamt 50 Patienten zwischen 18 und 60 Jahren rekrutiert, die nach der Kessler-Technik (ABB.) operiert wurden. Alle hatten sich weniger als eine Woche zuvor eine Ruptur der Achillessehne zugezogen. Die Forscher teilten die Patienten in zwei gleich große Gruppen: eine frühe Mobilisationsgruppe und eine Immobilisationsgruppe. Die Patienten der frühen Mobilisationsgruppe sollten postoperativ für sechs Wochen eine Schiene tragen, die eine freie Plantarflexion erlaubt und die Dorsalextension ab der Neutral-Null-Stellung begrenzt. Die Patienten der Immobilisationsgruppe mussten für sechs Wochen einen Gips tragen, der das Sprunggelenk in einem 90-Grad-Winkel zum Unterschenkel fixiert. Beide Gruppen bekamen dasselbe Trainingsprogramm und durften ab der vierten Woche post-OP voll belasten.
Nach drei, sechs und 14 Monaten sowie nach elf Jahren bestimmten die Wissenschaftler den Leppilahti Score. In diesen fließen unter anderem Faktoren wie Schmerz, Kraft, Mobilität, patientenbezogene Parameter und die isokinetische Kraft der Wadenmuskulatur ein. Die Punkteskala reicht von null (sehr schlecht) bis 100 (optimal).
Nach drei und sechs Monaten schnitten die Probanden mit Gips in allen Komponenten erwartungsgemäß schlechter ab als die Patienten der frühen Mobilisationsgruppe. Doch bereits nach 14 Monaten gab es kaum noch Unterschiede. Nach elf Jahren konnten die Forscher 37 der 50 Patienten erneut untersuchen. Auch hier zeigten die damals immobilisierten Patienten vergleichbare Werte wie diejenigen mit Schiene (94 versus 93 Punkte). Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass die Wadenmuskulatur der betroffenen Seite bei fast allen Patienten selbst nach elf Jahren noch deutlich schwächer war als die gesunde Seite. Da somit funktionell gesehen keine der beiden Methoden bessere Ergebnisse zeigt, schlussfolgern die Autoren, dass die Nachbehandlung einer Achillessehnenruptur wohl eher nach dem Komfort des Patienten entschieden werden sollte.
rrn