Gastroenterologie up2date 2015; 11(04): 234-236
DOI: 10.1055/s-0041-107241
Technikreport
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kapselendoskopie

Jörg G. Albert
,
Johannes Hausmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Dezember 2015 (online)

Klinischer Hintergrund

Seit 2001 wird die Kapselendoskopie für die Untersuchung des Dünndarms klinisch eingesetzt und hat die Diagnostik des Dünndarms seither erheblich verbessert. Sie ist nun die Methode der Wahl bei der Abklärung des früher als obskure intestinale Blutung bezeichneten Krankheitsbildes, bei der Koloskopie und Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) keine Blutungsquelle identifizieren konnten. Heute wird bei einer Blutungsquelle im Dünndarm daher überwiegend von einer mittleren intestinalen Blutung gesprochen, in Abgrenzung zur unteren (im Bereich der Koloskopie lokalisierten) bzw. oberen (im Bereich der ÖGD identifizierten) Blutung.

Weitere Einsatzgebiete der Dünndarm-Kapselendoskopie sind die Befunderhebung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), die Abklärung hereditärer Syndrome (z. B. Peutz-Jeghers-Syndrom, familiäre adenomatöse Polyposis coli) und ausgewählter Patienten mit Zöliakie oder entsprechende Erkrankungen pädiatrischer Patienten.