RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0040-1718217
Steigerung der Therapiequalität des Ovarialkarzinoms in Deutschland – Ergebnisse der eigenverantwortlichen QS Ovar
Zielsetzung Die QS Ovar dokumentiert alle 4 Jahre Details zur Diagnose und Therapie von Ovarialkarzinompatientinnen (OC) sowie Versorgungsstufe und Fallzahlvolumen der freiwillig teilnehmenden Einrichtungen. Die Daten sollen die Umsetzung von Therapiestandards und die Auswirkungen auf Überlebensfunktionen zeigen.
Methoden Zuletzt 2016 dokumentierten teilnehmende Kliniken alle im 3. Quartal erstdiagnostizierten OC. Die Dokumentationsrate wurde anhand der Quartalszahlen auf das jeweilige Erhebungsjahr und zu erwarteten Inzidenz hochgerechnet. Die Therapiequalität orientiert sich an allgemein gültigen Therapiestandards und Leitlinien und wurde zu den jeweiligen Erhebungszeitpunkten aktualisiert. Das Follow-up erfolgt jährlich.
Ergebnisse Die Dokumentationsrate umfasste 2016 65% aller OC (2012: 61%) in Deutschland. Die Teilnahmerate war unter Universitätskliniken und Maximalversorgern, Studienkliniken und Gynäkologischen Krebszentren am höchsten. In 2016 wurden 42% der Patientinnen in Einrichtungen behandelt, die wenigstens 24 OC pro Jahr behandeln. Die Patientencharakteristika unterscheiden sich in den Jahreskohorten allenfalls nur leicht. Beim frühen OC (I-IIA) wurde die Rate von operativer und medikamentöser Standardtherapie kontinuierlich gesteigert, bleibt in 2016 mit 45% aber noch zu gering (2012: 44%, 2008: 31%). Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom wurde über die Jahre klinisch signifikant verbessert und betrug 2016 24,1 Monate (2004: 12.1). Die Komplettresektionsrate wurde in 2016 auf 53% weiter gesteigert (2012: 45%), wobei Verbesserungen des PFS auch unabhängig vom postoperativen Tumorrest beobachtet wurden.
Zusammenfassung Die QS Ovar zeigt Schwächen, Stärken und Verbesserungen der Therapiequalität. Beim fortgeschrittenen OC müssen neben einer Steigerung der Komplettresektionsrate auch das postoperative Management und die Umsetzung medikamentöser Standards als Gründe für die Prognoseverbesserung vermutet werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany