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DOI: 10.1055/s-0040-1717923
Verkanntes verhornendes Vulvakarzinom bei 40- jähriger Schwangeren
Zielsetzung Das Vulvakarzinom ist das vierthäufigste weibliche Genitalkarzinom. In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen verdoppelt, besonders jüngere Frauen erkranken relativ häufiger. Wir möchten den Fall einer jungen Frau vorstellen, die in der Schwangerschaft die Erstdiagnose eines Vulvakarzinoms erhält, zudem noch das für ihre Altersgruppe untypischere HPV-unabhängige verhornende Plattenepithelkarzinom.
Materialien/Methoden Die Patientin, eine 40-jährige 4 Gravida 2 Para (Z.n. 2x Spontanpartus, 1x Abort), wurde in der 36. SSW mit V.a. Vulvacondylome zur operativen Therapie eingewiesen. Bei suspektem Vulvabefund wurden zunächst Probeexzisionen entnommen, die ein mäßig differenziertes Plattenepithelkarzinom ergaben. Wir führten erst die primäre Sectio in 37+2 SSW und ein Staging mit unauffälligem Rönten-Thorax- und Abdomensonografiebefund durch. Die Leistensonografie zeigte suspekte Lymphknoten beidseits. Es wurde die Hemivulvektomie mit Klitoridektomie und Sentinel-Lymphonodektomie (LNE) beidseits angeschlossen. Eine Nachresektion mit inguinofemoraler LNE rechts erfolgte zur Komplettierung. Die Patientin erlitt ein halbes Jahr später ein Lokalrezidiv und es wurde die wide excision mit inguinofemoraler LNE links bei suspekter Leistensonografie durchgeführt. Anschließend erhielt Sie die lokale Radiatio.
Ergebnisse Auch bei jungen Patientinnen und in der Schwangerschaft muss bei persistierenden und größenprogredienten Vulvabefunden differentialdiagnostisch an ein Vulvakarzinom gedacht werden und frühzeitig eine histologische Sicherung erfolgen.
Zusammenfassung Dieser Fallbericht hebt den rasanten Verlauf eines Vulvakarzinoms mit Lokalrezidiv innerhalb von 10 Monaten hervor, welches fälschlich als benigne Condylome eingeschätzt wurde.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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