Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696155
Symposien
S19 Der Epidemiologische Suchtsurvey: aktuelle Ergebnisse zu Trends, Konsumstörungen und familiärem Kontext
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schätzung der Anzahl von Kindern aus suchtbelasteten Familien – Zahlen aus dem ESA 2018

C Rauschert
1   IFT Institut Für Therapieforschung München
,
J Atzendorf
1   IFT Institut Für Therapieforschung München
,
N Seitz
1   IFT Institut Für Therapieforschung München
,
LN Kraus
1   IFT Institut Für Therapieforschung München
2   Department of Public Health Sciences, Stockholm University, Stockholm, Schweden
3   Institute of Psychology, ELTE, Eötvös-Loránd-Universität, Budapest, Ungarn
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Publication History

Publication Date:
03 September 2019 (online)

 

Einleitung Eine Suchterkrankung einer oder beider Elternteile ist eine der zentralen Risiken für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Suchterkrankungen der Eltern sind mit ungünstigen Lebensumständen verbunden wie nachteilige sozioökonomische Bedingungen, soziale Ausgrenzung, Vernachlässigung, instabiles Erziehungsverhalten, geringe Zuverlässigkeit oder Aggressivität und Gewalt in der Familie. Die Folgen für die Kinder sind neben körperlichen Schädigungen vor allem psychische Probleme. Ziel der Studie ist die Schätzung der Anzahl betroffener Kinder aus suchtbelasteten Familien in Deutschland.

Methoden Datengrundlage ist der epidemiologische Suchtsurvey (ESA) des Jahres 2018. Die Stichprobe umfasste n = 9267 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Betrachtet werden Personen mit einer Substanzstörung d. h. mindestens einer DSM-IV Diagnose (Missbrauch oder Abhängigkeit) im Zusammenhang mit dem Konsum von Tabak, Alkohol, Kokain, Cannabis, Amphetaminen, Schmerzmitteln, Schlaf- oder Beruhigungsmitteln. Kriterien des DSM-IV wurden mit dem Münchener Composite International Diagnostic Interview erhoben. Zusätzlich wurde die Anzahl leiblicher Kinder unter 18 Jahre, die Anzahl leiblicher Kinder unter 18 Jahre, die im Haushalt leben sowie die Anzahl leiblicher Kinder unter 14 Jahre, die im Haushalt leben erfragt. Anhand berechneter Prävalenzraten erfolgte eine Schätzung der Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands.

Ergebnisse und Diskussion Die geschätzte Belastung suchtgefährdeter Kinder wird vorgestellt und diskutiert.