Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S76
DOI: 10.1055/s-0039-1696008
Poster
Postersitzung – Haut/Nervensonografie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Resektabilität eines Sarkoms?“: Implikationen neuer Duplex-Optionen in der Diagnostik und Therapie muskuloskelettaler Tumoren

J Deeg
1   Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
,
A Loizides
1   Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
,
H Gruber
1   Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Das Ziel der Behandlung von Weichteil- und Knochensarkomen besteht darin, die perioperative Morbidität und Mortalität zu minimieren und die Funktion und das Langzeitüberleben zu maximieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine genaue Kenntnis des Tumorverhaltens selbst und der angrenzenden anatomischen Strukturen unerlässlich. Ein Merkmal, das einen bösartigen Tumor klassifiziert, ist seine Neoangiogenese und infiltratives Wachstum. Winzige „Tumor“-Gefäße sind in der CT/MRI aufgrund von räumlichen Auflösungsproblemen oft nicht klar zu erkennen, können jedoch mit einer speziellen Duplex-Modalität („SMI“ Superb Michro-Vascular Ultrasound Imaging, Canon Medical) dargestellt werden und ändern mitunter das chirurgische Vorgehen.

Material und Methode:

Zwei Patienten, einer mit einem retroperitonealen Liposarkom und einer mit einem Ewing-Sarkom der proximalen Fibula, wurden sonografisch evaluiert. In beiden Fällen kam es zu neurologischen Symptomen/Ausfälle auf Grund einer direkten Lagebeziehung zwischen Tumor und benachbarten Nerv.

Ergebnisse:

Im ersten Fall konnten mehrere winzige atypisch konfigurierte Tumorgefäße dargestellt werden, welche den ummauerten N. femoralis infiltrierten; diese Tatsache wurde als eine Tumorinfiltration des Nervs gewertet was das chirurgische Management beeinflusste.

Im zweiten Fall wurde der N. fibularis durch ein Ewing Sarkom verdrängt; die SMI schließ jedoch infiltrierende Tumorgefäße aus.

Schlussfolgerung:

SMI ist eine billige, nicht invasive Methode, um zusätzliche Informationen über Gefäßversorgung/Neoangiogenese eines Tumors aber vor allem sein infiltratives Verhalten zu gewinnen. Diese Informationen können einen direkten Einfluss auf die präoperative Planung zur Resektabilität eines Tumors haben.