Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S76
DOI: 10.1055/s-0039-1696007
Poster
Postersitzung – Haut/Nervensonografie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Malignes Teratom – Struma ovarii – Schilddrüsenkarzinom – papillär/follikulär

S Löhnes
1   Städtische Kliniken Mönchengladbach Rheydt, Frauenheilkunde, Mönchengladbach, Germany
2   Städtische Kliniken Mönchengladbach Rheydt, Nuklearmedizin, Mönchengladbach, Germany
3   Institut für Pathologie, Mönchengladbach, Germany
,
H Lehnen
1   Städtische Kliniken Mönchengladbach Rheydt, Frauenheilkunde, Mönchengladbach, Germany
,
C Vogel
3   Institut für Pathologie, Mönchengladbach, Germany
,
A Köster
4   Städtische Kliniken Mönchengladbach Rheydt, Radiologie, Mönchengladbach, Germany
,
J Mundt
5   Kliniken Maria Hilf, Strahlentherapie, Mönchengladbach, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Gibt es sonografische Erkennungsmuster bei Struma ovarii-Tumoren-Schilddrüsenkarzinom.

Das Struma ovarii ist ein seltener Ovarialtumor, mit einem Anteil von ca. 0,5 – 1% aller Ovarialtumoren und 2 – 5% der Teratome. Ein Struma ovarii ist ovarielles Teratom, welches zum Großteil aus Schilddrüsengewebe besteht. Aufgrund unspezifischer Symptomatik und bisher fehlender präziser sonografischer Merkmale im Rahmen der präoperativen Diagnosestellung wird die Diagnose letztlich durch den Pathologen gestellt.

Vorgestellt wird der Fall einer 28-jährigen Frau ohne klinische Symptomatik mit ausschließlich sonografischen Auffälligkeiten. In der Ultraschalluntersuchung zeigte sich ein Adnexbefund von 6,1 × 10,5 cm Größe mit echoninhomogenem Binnenmuster, stark echoreichen Anteilen und guter Perfusion. Es zeigte sich ein unspezifisches sonografisches Muster ohne klassische Erkennung des später diagnostizierten Schilddrüsenkarzinoms.

Es erfolgte die laparoskopische Resektion mit in toto Entfernung des Tumors. In der Histologie ergab sich der Befund eines hoch differenzierten Schilddrüsenkarzinoms im Struma ovarii (teils papillär/teils follikulär) mit einem Durchmesser von 9,5 cm (pT1a, cN0, cM0, R0, G1, FIGO IA).

Nach Erhalt des Befundes erfolgte die Erhebung der endokrinologischen Schilddrüsenparameter inkl. hTG zur Karzinomverlaufskontrolle mit Nachweis unauffälliger Werte (hochsensitives Thyreoglobulin (hTG): 61,3 ng/ml, TAK: 107 IU/l, TSH: 4,46 mU/l, fT3: 0,72 ng/dl, fT4: 2,11 pg/ml).

Zum Ausschluss einer Schilddrüsenbeteiligung und Metastasen wurde eine nuklearmedizinische Abklärung angeschlossen. Dabei ergaben sich eine unauffällige Schilddrüse und kein Anhalt für Fernmetastasen. Entsprechend der aktuellen Therapieempfehlung wird die Patientin in der interdisziplinären Tumornachsorge betreut mit regelmäßigen endokrinologischen sowie sonografischen Kontrollen.

Schlussendlich konnten keine spezifischen sonographsichen Erkennungsmuster für ein Schilddrüsenkarzinom im Rahmen eines Struma ovarii detektiert werden.