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DOI: 10.1055/s-0039-1695849
Bewertung der Herzfunktion mittels Tei-Index bei monochorialen Zwillingspaaren mit selektiver fetaler Wachstumsrestriktion
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
Fragestellung:
Auswertung der Zeitintervalle und des Tei-Indexes bei Zwillingspaaren von monochorial-diamnioten (MCDA) Geminigraviditäten mit selektiver fetaler Wachstumsrestriktion (sFGR) mit pathologischem Doppler der Arterie umbilicalis (UA).
Material und Methoden:
Dies war eine restrospektive Kohortenstudie von 42 MCDA Geminigraviditäten mit sFGR. Die sFGR wurde nach dem Dopplermuster der UA in Typ II mit persistierendem absent-reversed enddiastolischen Fluss (AREDF) (n = 16) oder Typ III mit intermittierendem AREDF (n = 26) eingeteilt. Linksventrikuläre isovolumetrische Kontraktionszeit (ICT), isovolumetrische Relaxationszeit (IRT), Ejektionszeit (ET) und Tei-Index wurden mittels gepulstem Doppler zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung gemessen. Zusätzlich wurden 42 Zwillingspaare von nach dem Schwangerschaftsalter gematched unkomplizierten MCDA Geminigraviditäten als Kontrollgruppe eingeschlossen.
Ergebnisse:
Bei sFGR Typ II zeigten die sFGR-Zwillinge kürzere ET (Mediane 159 ms (IQR 20) vs. 170 ms (16); p = 0,003) und die non-sFGR-Zwillinge längere ICT (37 ms (14) vs. 33 ms (9); p = 0,049) und höheren Tei-Index (0,52 (0,15) vs. 0,46 (0,09); p = 0,018) als die Kontrollgruppe. Bei sFGR Typ III zeigten die sFGR-Zwillinge kürzere ICT (28 ms (10) vs. 33 ms (9); p = 0,018) und ET (163 ms (18) vs. 170 ms (16); p = 0,003), während non-sFGR-Zwillinge längere ICT (38 ms (14) vs. 33 ms (9); p < 0,001), IRT (50 ms (10) vs. 45 ms (10); p = 0,005) und höheren Tei-Index (0,51 (0,12) vs. 0,46 (0,009); p = 0,001) als die Kontrollen zeigten.
Schlussfolgerung:
In unserem Kollektiv zeigten sFGR-Zwillinge Anzeichen einer systolischen Dysfunktion, die wahrscheinlich auf eine erhöhte Nachlast infolge einer wesentlichen ungünstigeren Plazentaumverteilung zurückzuführen ist. Andererseits wiesen die non-sFGR-Zwillinge sowohl systolische als auch diastolische Dysfunktion vermutlich wegen einer high-output Herzinsuffizienz aufgrund von plazentaren Gefäßanastomosen auf. Herzfunktionsstörungen scheinen bei Zwillingspaaren mit sFGR Typ III ausgeprägter zu sein.