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DOI: 10.1055/s-0039-1694483
Gesunde Quartiere – Verwendung von Einsatzdaten des Hamburger Rettungsdienstes für ein Gesundheitsinformationssystem
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Einleitung:
Gesundheit wird von unterschiedlichen Determinanten beeinflusst, dazu gehören Alter und Geschlecht genauso wie die individuelle Lebensweise, das Gesundheitsverhalten, Lebens- und Arbeitsbedingungen, Umweltfaktoren oder der Sozialstatus. Insbesondere in Großstädten kann „die Gesundheit“ von BewohnerInnen demnach je nach Wohnort sehr unterschiedlich ausfallen. Im Rahmen des Hamburger Verbundprojektes „Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Quartier“ wird daher ein Gesundheitsinformationssystem entwickelt, welches gesundheitsrelevante Daten aus verschiedenen Datenquellen integriert, um den Gesundheitszustand und die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen der Hamburger Bevölkerung kleinräumig auf Ebene von sogenannten statistischen Gebieten abzubilden.
Methode:
Ziel im Rahmen eines Teilprojektes ist die systematische Erschließung und indikatorengeleitete Auswertung von Routinedaten unterschiedlicher Dateneigner für eine derartige Gesundheitsberichterstattung. Zu diesem Zweck werden neben Abrechnungsdaten der Krankenkassen u.a. anonymisierte Einsatzdaten des Rettungsdienstes der Hamburger Feuerwehr erschlossen und hinsichtlich ihres Nutzens bewertet.
Ergebnisse:
Verschiedene empirische Studien weisen darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Sozialstatus und z.B. Inanspruchnahme von Rettungsdienstleistungen besteht. Davon ausgehend wurden soziallagensensitive Indikatoren für diesen Versorgungssektor entwickelt. Erste Auswertungen der Einsatzdaten und ihre kleinräumige Darstellung erfolgen ab Sommer 2019. Dabei wird geprüft, in welchem Umfang die gelieferten Daten für die weitere Entwicklung des Informationssystems nutzbar sind.
Diskussion:
Die Betrachtung der verschiedenen Ausprägungen von Gesundheit und Inanspruchnahme ist vor allem im Hinblick auf die Implementierung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention sinnvoll. Da Einsatzdaten von Rettungsdiensten in der Versorgungsforschung bisher kaum etabliert sind, stellen sie potentiell eine wertvolle Ergänzung für das geplante Informationssystem dar. Der Beitrag befasst sich mit konzeptuellen Überlegungen zur Integrierung der Rettungsdienstdaten und ersten Auswertungen dieser.