Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0039-1693554
Ein hoher Energieumsatz verbessert die Appetitregulation unabhängig von der Energiebilanz
Publication History
Publication Date:
04 September 2019 (online)
Einleitung:
Es wird vermutet, dass die Körpergewichtskontrolle bei hoher körperlicher Aktivität mit gleichzeitiger hoher Energieaufnahme (hoher Energieumsatz, EU) verbessert ist. Daher wurde der Einfluss des EU auf die Appetitkontrolle während konstanter Energiebilanzen untersucht.
Methoden:
In einer randomisierten cross-over Intervention verbrachten 16 gesunde Erwachsene (3 Frauen, 13 Männer, 25,1 ± 3,9 Jahre; BMI 24,0 ± 3,2 kg/m2) 4 × 3 Tage in einem Raumkalorimeter. Drei unterschiedliche Aktivitätsniveaus (PAL: 1,3 gering, 1,6 mittel, 1,8 hoch) wurden bei derselben Energiebilanz miteinander verglichen. Dieses Protokoll wurde unter vier Bedingungen (ad libitum Energieaufnahme, ausgeglichene Energiebilanz, -25% Kalorienrestriktion und +25% Überernährung) durchgeführt. Die Spiegel der Appetithormone Ghrelin, GLP-1 und Insulin (tAUC) wurden über 14 Stunden gemessen. Das subjektive Appetitempfinden wurden mittels visueller Analogskalen erfasst.
Ergebnisse:
Verglichen mit hohem EU führte ein geringer EU zu verringerten GLP-1- (alle Energiebilanzen, p < 0,001) und höheren Ghrelin-Spiegeln (Kalorienrestriktion und Überernährung, p < 0,001) sowie zu einem höheren Hungergefühl (ausgeglichene Energiebilanz p < 0,001), höherem Appetit (alle Energiebilanzen p < 0,05) und einer positiven Energiebilanz während ad libitum Energieaufnahme (+17,5%, p < 0,001).
Schlussfolgerung:
Im Gegensatz zum vorherrschenden Konzept der Körpergewichtskontrolle besteht der positive Einfluss von Bewegung in erster Linie nicht darin mehr Kalorien zu verbrennen, sondern ist durch eine verbesserte Appetitregulation erklärt.