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DOI: 10.1055/s-0039-1688577
Aktuelle West-Nil-Virus-Infektionen in Deutschland – ein Überblick
Publication History
Publication Date:
18 June 2019 (online)
Einleitung:
Das erstmals 1937 in Uganda nachgewiesene und hauptsächlich durch Stechmücken übertragbare West-Nil-Virus (WNV) breitet sich in Europa seit 2004 immer weiter nordwärts aus. Im Jahr 2018 traten erste klinische Fälle auch in Deutschland auf, wobei sowohl Vögel als auch Pferde betroffen waren.
Material und Methoden:
Bei 7 (6 Greifvögel, 1 Pferd) der 14 Tiere, bei denen am Nationalen Referenzlabor eine WNV-Infektion nachgewiesen werden konnte, lagen Formalinproben verschiedener Organe vor. Diese wurden histopathologisch und immunohistologisch untersucht. Ziel war es, die induzierten Läsionen und die mit der Infektion einhergehende virale Antigenverteilung zu charakterisieren.
Befunde:
Alle untersuchten Tiere zeigten eine WNV-Infektion der Linie 2 und wiesen, in unterschiedlichem Ausmaß, nekrotisierende Veränderungen in verschiedenen Organen, bei zeitgleichem Nachweis von viralem Antigen, auf.
Schlussfolgerungen:
Formalinproben eignen sich gut für die Routinediagnostik von WNV-Infektionen. Abhängig von der Ausbreitung des Virus sind insbesondere Gehirn, Herz, Milz, aber auch Leber, Niere und Darm zu empfehlen. Die erhobenen Befunde sind weitgehend in Übereinstimmung mit den für WNV veröffentlichten histopathologischen und immunhistologischen Daten.