Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e41
DOI: 10.1055/s-0039-1688061
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lipofilling nach onkoplastischer oder prophylaktischer Mammachirurgie

E Trapp
1   Medizinische Universität Graz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
K Oberfichter
1   Medizinische Universität Graz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
J Reisinger
1   Medizinische Universität Graz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
D Ulrich
1   Medizinische Universität Graz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
P Wurzer
2   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
,
T Rappl
2   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
,
K Tamussino
1   Medizinische Universität Graz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
V Bielic-Radsic
1   Medizinische Universität Graz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Graz, Österreich
3   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Landesfrauenklinik, Wuppertal, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Im multimodalen Therapiekonzept des frühen Mammakarzinoms hat die onkoplastische Mammachirurgie ihren festen Platz. Bei 30% ist ein Brusterhalt nicht möglich und eine Mastektomie mit Rekonstruktion ist nötig. Eine zusätzliche Verbesserung des operativ-kosmetischen Outcomes kann mittels Lipofilling erzielt werden, doch die onkologische Sicherheit und die Patientenzufriedenheit sind entsprechend geltender Daten unklar.

Methodik:

Retrospektiv wurden 53 Patientinnen mit Lipofilling zwischen 2013 – 2018 nach onkoplastischer Operation bei frühem Mammakarzinom oder familiärer Belastung peri-und postoperativ ausgewertet. Analysiert wurde das ästhetische Outcome subjektiv mittels EORTC QLQ C30 und QLQ-BRECON24 und objektiv durch eine Fotobeurteilung vier unabhängiger onkoplastischer Chirurgen bzw. dem BAT Tool.

Ergebnis:

53 Patientinnen unterzogen sich nach abladierender bzw. brusterhaltender Mammaoperation einem Lipofilling. 37 Patientinnen waren an einem invasiven Mammakarzinom und 7 an einem DCIS erkrankt, 11 Patientinnen unterzogen sich einer prophylaktischen Mastektomie. Lipofilling wurde bei 15 Fällen nach einer Nipple-sparing und bei 22 Fällen nach einer Skin-sparing Mastektomie durchgeführt. 10 Fälle folgten einer einfachen Mastektomie und 13 bei Brusterhalt. Pro Patientin wurden bis zu 6 Sitzungen durchgeführt (Median 1/53) und das injizierte Volumen betrug 30 – 390 ml. Es traten 7 (13%) Komplikationen (Hämatom, Entzündung, Fettnekrose) auf. Nach 30,4 Monaten Nachbeobachtung kam es zu einem Rezidiv.

Die Erhebung des ästhetischen Outcomes zeigte, dass die subjektive und objektive Beurteilung nicht übereinstimmen, während das BAT und die Beurteilung der onkoplastischen Chirurgen zum kosmetischen Ergebnis konkordant waren. Prophylaktisch operierte Patientinnen gaben mehr Beschwerden im BRECON 23 an als Mammakarzinom-Patientinnen.

Schlussfolgerung:

Lipofilling nach onkologischer oder prophylaktischer Mammachirurgie stellt eine sichere und patientenorientierte Möglichkeit zur Verbesserung des kosmetischen Outcomes dar.