Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e38
DOI: 10.1055/s-0039-1688052
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die sekundäre, reaktive Hilotherapy® lindert Symptome der CIPN und vermeidet ihr Fortschreiten während der Chemotherapie

T Schaper
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
2   Internationale Senologie Initiative ISI e.V, Düsseldorf, Deutschland
,
M Rezai
3   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Europäisches Brustzentrum Dr. Rezai, Düsseldorf, Deutschland
,
M Darsow
1   Luisenkrankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Die sekundäre (reaktive) Hilotherapy® als gradgenaues Thermoheilverfahren verhindert das Fortschreiten der Chemotherapie-induzierte-Polyneuropathie (CIPN) und lindert bereits aufgetretene Symptome.

Methodik:

Patientinnen mit Symptomen der CIPN nutzen für alle weiteren Chemotherapiezyklen die „sekundäre“ Hilotherapy®. Hände und Füße wurden in der Folge mittels der Hilotherapy® (gradgenaues Thermoheilverfahren) mit einer Temperatur von 10 – 12 °C. gekühlt. Die kontinuierliche Kühlung erfolgte 30 Minuten vor, während und bis 60 Minuten nach der Chemotherapie. Nach jeder Behandlung wurden Symptome der CIPN gemäß der CTCAE Kriterien erfasst. Die Nachhaltigkeit der Wirkung wurde durch Langzeitdaten (FollowUp) erhoben (Patientenkontakte alle 3 Monate).

Ergebnisse:

Von 45 Patientinnen, die eine Taxan-haltige Chemotherapie zunächst ohne prophylaktische Kühlung an Händen und Füßen erhielten, entwickelten 41 Patientinnen (91%) während ihrer Chemotherapie Symptome der CIPN (Grad 1 – 3). 40% der Patientinnen zeigten Toxizitäten von Grad 2 – 3.

Noch während der Chemotherapie konnte eine Verbesserung der Toxizitätssymtome durch die sekundäre Kühlung erreicht werden: am Tag der letzten Chemotherapie geben 13 Patienten keine Symptome mehr an (Grad 0), noch 22% der Patienten zeigten eine Grad 2 – 3 Toxiztität an (n = 9). Die Langzeitdaten bestätigten eine kontinuierliche Verbesserung der Symptomatik: 3 Monate nach Abschluss der Chemotherapie (FollowUP 1) wird keine Grad 3 Symptomatik mehr dokumentiert, 7 Patientinnen zeigten noch Grad 2 Symptome.

Zusammenfassung:

Die sekundäre Hilotherapy® (Kühlung der Hände und Füße nach Auftreten erster Symptome der CIPN) verhinderte das Fortschreiten und zeigte eine therapeutische Wirkung durch Linderung bereits bestehender Symptome.

Die Daten werden weiter aktualisiert.