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DOI: 10.1055/s-0039-1688029
Das invasiv lobuläre Mammakarzinom in der klinischen Routine: Eine klinische prospektive Kohortenstudie an einem universitären Brustzentrum
Publication History
Publication Date:
28 May 2019 (online)
Zielsetzung:
Ziel dieser Kohortenstudie war die Analyse therapie- und prognoserelevanter klinischer und pathohistologischer Parameter des invasiv lobulären Mammakarzinoms in der klinischen Routine.
Material:
Im Zeitraum 2004 – 2015 wurden am Universitäts-Brustzentrum Tübingen klinische und pathohistologische Daten aller primären Mammakarzinome in einer Datenbank des klinischen Krebsregisters am CCC/UKT-Tübingen prospektiv erfasst. Vital-und Tumorstatus wurde in jährlichen follow-up Erhebungen systematisch erhoben.
Methoden:
Analysiert wurden die Daten von insgesamt 6015 invasiven Mammakarzinomen. Für die Ereignisanalysen wurden intraduktale, bilaterale, primär metastasierte und männliche Mammakarzinome ausgeschlossen.
Ergebnisse:
Der Anteil der invasiv lobulären Mammakarzinome (ILC) lag bei 14,2%. Im Vergleich zum NST waren beim ILC die mittlere Tumorgröße signifikant größer; Multifokalität oder Multizentrizität sowie eine synchrone Bilateralität signifikant häufiger; die Rate der metachronen kontralateralen Zweitkarzinome nicht signifikant unterschiedlich; der Luminal-A-Subtyp signifikant häufiger und der TNBC- sowie der Her2-Subtyp signifikant seltener; die Häufigkeit eines positiven Nodalstatus war nicht unterschiedlich. Eine primäre Metastasierung (M1) lag beim ILC signifikant häufiger vor als beim NST und den anderen Subtypen. Die Rate distanter Metastasen und der Lokalrezidive waren beim ILC und NST (M0) nicht signifikant unterschiedlich. Das 10-Jahres-Gesamtüberleben unterschied sich beim ILC und NST nicht signifikant. Das 10-Jahresüberleben der Gesamtkohorte war für die intrinsischen Subtypen (nach St. Gallen 2013) signifikant unterschiedlich. Die höchsten Überlebensraten fanden sich beim Luminal-A und Her2-E Subtyp und die niedrigsten beim TNBC.
Zusammenfassung:
Invasiv lobuläre Mammakarzinome weisen in der untersuchten Kohorte vergleichbare 10-Jahresüberlebensraten auf wie NST-Karzinome. Durch die intrinsische Subtypisierung (nach St. Gallen-Kriterien) lassen sich prognostische und prädiktive Subkollektive differenzieren und Therapieeffekte analysieren.