Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e23-e24
DOI: 10.1055/s-0039-1688005
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mammarekonstruktion mit Eigengewebe gemäß den Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Senologie – Indikation und Ergebnisse

R Koller
1   Wilhelminenspital, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
,
S Abayev
1   Wilhelminenspital, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
,
W Stracke
1   Wilhelminenspital, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Nach wie vor werden weltweit die meisten Brustrekonstruktionen mit Implantaten durchgeführt, einem Verfahren, das mittlerweile über 50 Jahre nach Erstbeschreibung durch Neuentwicklungen wie azelluären dermalen Matrizes (ADM) und langsam resorbierbaren Netzen frische Impulse erfahren hat.

Ergänzende Techniken wie der Brustaufbau mit autologem Gewebe haben parallel dazu rasante Entwicklungen genommen. Umso mehr ist es daher wichtig, klare Empfehlungen hinsichtlich Indikationsstellung zu den einzelnen Verfahren abzugeben. Die Österreichische Gesellschaft für Senologie hat Derartiges im Konsens aller beteiligten Fachdisziplinen seit 2014 auf ihrer Website veröffentlicht (www.senologie.at/Empfehlungen).

Methodik:

Indikationen für Eigengeweberekonstruktion sind konkret:

  • Einseitige Rekonstruktion bei stark ptotischer Brust oder bei adipöser Patientin

  • stattgehabte Bestrahlung (relative Indikation)

  • fehlgeschlagene Implantatrekonstruktion mit schlechten Weichteilverhältnissen

  • Wunsch der Patientin, keinen Fremdkörper zu tragen.

Ergebnis:

In den Jahren 2003 bis 2018 wurden an unserer Abteilung über 900 Mammarekonstruktionen durchgeführt, davon 55% mit Lappenplastiken.

Revisionen auf Grund von Komplikation wurde am häufigsten (19%) nach Implantatrekonstruktionen gesehen. 96,1% der Prothesenrekonstruktionen und 99,3 der Eigengeweberekonstruktionen waren erfolgreich.

Schlussfolgerung:

Brustrekonstruktion mit Eigengewebe ist zwar vordergründig das aufwändigere Verfahren, ergibt aber in spezialisierten Zentren geringere Komplikations- und höherer Erfolgsraten. Empfehlungen wissenschaftlicher Fachgesellschaften wie der Österreichischen Gesellschaft für Senologie kommt daher hohe Bedeutung zu.