Gesundheitswesen 2019; 81(03): 281
DOI: 10.1055/s-0039-1679395
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Fachausschuss Psychiatrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Seele in Bewegung“. Selbstwirksamkeit erleben – Empowermentprozesse anstoßen. Ein präventives Angebot für Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund

B Fiedler
1   Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gesundheitsamt, Sozialpsychiatrischer Dienst, Marburg, Germany
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M Heuer
1   Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gesundheitsamt, Sozialpsychiatrischer Dienst, Marburg, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 April 2019 (online)

 

Das Angebot „Seele in Bewegung“ ist in die Strukturen der Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg eingebunden und somit Teil der Gesamtstrategie des Präventionsplanes. Die Initiative soll dazu beitragen, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.

Die Maßnahme „Seele in Bewegung“ will im Sinne der Ottawa-Charta von 1986 zur Gesundheitsförderung „befähigen“ sowie „vermitteln und vernetzen“. Frauen und Kinder mit Fluchterfahrungen werden dabei unterstützt, ein höheres Maß an Selbstwirksamkeit zu erleben und selbstverantwortlich die eigene Gesundheit zu fördern.

Geleitet wird die Maßnahme „Seele in Bewegung“ vom Sozialpsychiatrischen Dienst am Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf und angeboten in Kooperation mit dem Verein für Bewegungsförderung und Psychomotorik e.V. Marburg, dem Kinderschutzbund Marburg-Biedenkopf e.V., dem Familienzentrum des AKSB – Arbeitskreis soziale Brennpunkte Marburg e.V. und dem Evangelischen Familienzentrum „Vier Wände Dautphetal“.

Das Angebot „Seele in Bewegung“ gliedert sich in zwei Module. Zum einen findet ein Gruppenangebot für geflüchtete Frauen als Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention statt. Zum anderen wird zeitlich und räumlich parallel für geflüchtete Kinder Bewegungs- und Resilienzförderung angeboten. Die beiden Module finden im jeweiligen, kooperierenden Familienzentrum statt, so dass ein niedrigschwelliger Zugang für die Frauen und Kinder gewährleistet wird.

Beide Module gehen aus bereits erprobten Pilotprojekten hervor. Das Gruppenangebot für geflüchtete Frauen orientiert sich an dem Manual „Gesundheits-Teegarten“, das im Rahmen einer Abschlussarbeit am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg entwickelt und evaluiert wurde. Das Modul „Bewegungs- und Resilienzförderung für Flüchtlingskinder“ wurde bereits in einem Pilotprojekt an einer Marburger Schule erprobt. Die Maßnahme „Seele in Bewegung“ startet im Oktober 2018. Im Vortrag werden neben der konzeptionellen Vorstellung auch erste Erfahrungsberichte aus der Praxis dargestellt.