Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 295
DOI: 10.1055/s-0038-1671657
Freie Vorträge
Samstag, 03.11.2018
Therapie von Myomen und Uterus myomatosus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer Ulipristalacetatmedikation auf die weibliche Sexualität bei Frauen mit symptomatischem Uterus myomatosus

B Tuschy
1   Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
M Gabbert
1   Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
C Weiss
2   Abteilung für Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Mannheim, Deutschland
,
A Hornemann
1   Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
A Wuhrer
1   Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
M Sütterlin
1   Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
S Berlit
1   Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss einer Ulipristalacetat Medikation bei Frauen mit einem symptomatischen Uterus myomatosus auf die weibliche Sexualität zu untersuchen.

Material und Methoden:

Es wurden 102 Frauen, die aufgrund eines symptomatischen Uterus myomatosus mit Ulipristalacetat (UPA) behandelt wurden, in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die Sexualität wurde vor Beginn und nach einer 3-monatigen Therapie mit UPA mit den standardisierten Fragebögen „Female Sexual Function Index (FSFI)” und dem „Sexual Activity Questionnaire (SAQ)” beurteilt. Zusätzlich wurde vor Therapiebeginn ein Fragebogen bezüglich der erwarteten Veränderungen der Sexualität durch eine UPA Medikation ausgefüllt.

Ergebnisse:

Das mittlere Alter der Patientinnen lag bei 42,3 ± 7,0 Jahren. Für einen Großteil der Frauen (n = 70; 71,4%) spielte Sexualität eine wichtige Rolle und 86 Frauen (87,8%) glaubten, dass eine UPA Medikation keinen Einfluss auf die Häufigkeit und die Qualität (n = 91; 92,9%) des Geschlechtsverkehrs, auf die Frequenz des Orgasmus (n = 87; 88,8%) oder auf die sexuelle Erlebnisfähigkeit (n = 88; 89,8%) habe. Von 73 Frauen (71,6%) waren vollständige Datensätze (vor und nach Therapie) auswertbar. Nach der UPA-Therapie zeigten sich höhere FSFI Subscores „desire“ (3,6 ± 1,2 vs. 3,9 ± 1,2; p = 0,0012), „arousal” (4,2 ± 1,7 vs. 4,4 ± 1,9; p = 0,0151) und ein signifikant höherer Total Score (26,6 ± 9,0 vs. 27,4 ± 9,5; p = 0,0008). Der SAQ-Fragebogen konnte einen signifikant höheren „habit-score” (p < 0,0001) nach der UPA-Therapie nachweisen.

Zusammenfassung:

Sexualität spielt für Frauen mit symptomatischem Uterus myomatosus eine wichtige Rolle. Eine UPA-Therapie scheint die Sexualität von betroffenen Frauen positiv zu beeinflussen.