Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 175-176
DOI: 10.1055/s-0038-1671283
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Freitag, 02.11.2018
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Estradiol Serumkonzentration und Immunzellpolarisation im Serum

B Rösing
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Aachen, Deutschland
,
J Neulen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Aachen, Deutschland
,
P Habib
2   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Neurologie, Aachen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die endometriale Rezeptivität unterliegt einem zyklisch gebundenen tissue remodeling. Dieses remodeling folgt in vielen Aspekten den Phasen einer inflammatorischen Reaktion. Estradiol (E2) kommt hierbei vermutlich eine relevante immunologisch modulierende Bedeutung zu. In dieser Studie haben wir den Einfluss von stark kontrastierenden E2 Serumkontzentrationen auf die Immunzellkomposition im Blut untersucht.

Material:

Serielle (4 – 5) Blutentnahmen von n = 33 Patientinnen unter kontrollierter ovarieller Stimulation (COS) nach GnRH down-regulation bei einer Behandlung mit assistierten reproduktiven Technologien (ART) zwischen Stimulationsbeginn und Ovulationsinduktion.

Methoden:

15 ml EDTA Blut pro Probe nach Aufbereitung zur FACS Analyse zur Subtypisierung von Leukozyten, Lymphozyten und Makrophagen nach standardisiertem Protokoll.

Ergebnisse:

Die gruppierte Darstellung nach steigenden E2 Serumkonzentrationen zwischen < 50 pg/ml und 5000 pg/ml zeigten kontinuierliche, signifikante Veränderungen für folgende Zelltypen: ansteigende Leukozyten, abfallende M1 (TLR4+, CD86+) Makrophagen, ansteigende M2 (TLR4-, CD86+, CD64+, CD163+) Makrophagen. Die M1/M2 Ratio sank mit steigenden E2 Werten signifikant ab. Abfallende cytotoxischen T Zellen (CD4-CD8+), sowie ansteigende T-Helferzellen (CD4+CD8-).

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Abb. 1: Estradiol Serumkonzentration pg/ml

Zusammenfassung:

Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen der E2 Serumkonzentration und einem „shift“ immunkompetenter Zellen von einem aggressiveren cytotoxischen Phänotyp (NK Zellen, M1 Makrophagen) zu einem protektiven Phänotyp (T-Helferzellen, M2 Makrophagen). Diese Modulation der Immunzellen könnte die Beurteilung der endometrialen Rezeptivität unterstützen.