Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1671221
Veränderung des axillären Managements bei Brustkrebspatientinnen mit 1 – 2 tumorbefallenen Sentinel-Lymphknoten
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Das Verständnis zu Nutzen einer komplettierenden axillären Lymphonodektomie (cALND) hat sich gewandelt, weg von einem Eingriff zur prognoseverbessernden Reduktion der Tumorlast hin zu einem Staging-Eingriff zur Prognoseeinschätzung.
Zielsetzung unserer Untersuchung war, die Veränderungen im axillären Management bei Patientinnen mit T1 – 2, N0, M0 Tumoren zu betrachten.
Materialien:
Grundlage dieser Untersuchung bildet ein Kollektiv von 188.909 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die an 179 deutschen Brustkrebszentren von 2008 bis 2015 behandelt wurden.
Methoden:
Eine Time Trend Analyse zur Ermittlung der cALND-Rate wurde bei Patientinnen mit T1 – 2, N0, M0 Tumoren sowie 1 – 2 Sentinel-Lymphknotenmetastasen, die eine brusterhaltende Therapie (BET) und Bestrahlung oder eine Mastektomie erhielten, durchgeführt.
Ergebnisse:
17.857 Patientinnen des Kollektivs hatten ein T1 – 2, N0, M0 Mammakarzinom und 1 – 2 befallene Sentinel-Lymphknoten. Von diesen erhielten 13.741 Patientinnen (77%) eine BET und Bestrahlung und 4.116 Patientinnen (23%) eine Mastektomie.
In beiden Kohorten zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend in der Durchführung einer cALND. Die cALND-Rate verringerte sich bei den Patientinnen mit BET und Bestrahlung von 95% auf 42% und bei Patientinnen mit Mastektomie von 90% auf 55% im Zeitraum von 2008 bis 2015 (p < 0,001).
In der BET-Kohorte wurde bei 3.968 Patientinnen auf eine cALND verzichtet und in der Mastektomie-Kohorte bei 1.074 Patientinnen.
Zusammenfassung:
Unsere Untersuchung konnte einen fortwährenden Trend zum Verzicht auf eine cALND bei Patientinnen mit 1 – 2 befallenen Sentinel-Lymphknoten zeigen, ausgeprägter bei Patientinnen mit BET und Bestrahlung als bei Patientinnen mit Mastektomie. Diese Entwicklung spiegelt die rasche Implementierung neuer Evidenz aus klinischen Studien in den Versorgungsalltag wider.