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DOI: 10.1055/s-0038-1671082
Evaluation eines neuartigen Pelvitrainers im Rahmen eines strukturierten Kurses für minimalinvasive Chirurgie in einem interdisziplinären und multizentrischen Setting
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Die minimalinvasive Chirurgie ist heutzutage fester Bestandteil in der operativen Gynäkologie. Daher ist das Erlernen laparoskopischer Fähigkeiten in der gynäkologischen Fachdisziplin unabdingbar. Ziel dieser Arbeit war die Evaluation und Validierung eines neuartigen Pelvitrainers im Rahmen eines strukturierten Kurses für minimalinvasive Chirurgie in einem interdisziplinären und multizentrischen Setting.
Material und Methoden:
Der Pelvitrainer 2.0 ist ein weiblich geformtes Rumpfgehäuse mit austauschbaren, anatomisch exakten Beckenmodellen variabler Aufgabenstellung. Optik und Instrumentarium entsprechen dem handelsüblichen klinischen Equipment. Teilnehmer waren Ärzte der Fachrichtungen Gynäkologie, Urologie und Allgemeinchirurgie verschiedener Nationalitäten. Die Trainingserfolge werden anhand objektiver Parameter, sowie subjektiver Trainingseinschätzung auf den Lerneffekt und die Möglichkeit der Übertragung in den klinischen Alltag untersucht.
Ergebnisse:
Insgesamt nahmen 180 Ärztinnen und Ärzte an unserer Untersuchung teil. Die Gruppe setzte sich aus Ärzten in der Weiterbildung (45,6%, n = 82), Fachärzten (40,5%, n = 73) und Fachärzten mit Führungsposition (13,9%, n = 25) zusammen. Es konnten signifikante Lernkurven für alle durchgeführten Übungen unabhängig vom Ausbildungsstand nachgewiesen werden. In der durchgeführten Online-Evaluation 6 Monate nach Ende des Kurses wurde gerade der Nutzen für den klinischen Alltag von den Teilnehmern mit im Mittel 81,5 ± 19,1 von 100 Punkten (n = 128) als besonders wertvoll eingeschätzt.
Zusammenfassung:
Der Pelvitrainer 2.0 ermöglicht ein realitätsnahes, an individuelle Anforderungen angepasstes Übungsfeld. Die grundlegenden laparoskopischen Fähigkeiten können standardisiert erlernt und objektiv bewertet werden. Eine Übertragung der Praxisübungen auf den operativen Alltag ist durch das möglichst realitätsgetreue Setting ebenfalls gegeben. Dadurch kann das operative Niveau schon im Vorfeld der Klinik gesteigert werden und führt damit zu mehr Sicherheit von Operateur und Patient.