Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e53-e54
DOI: 10.1055/s-0038-1668017
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson reduziert die Anzahl der Migränetage und normalisiert Amplituden bei der Messung der contingent negative variation

B Meyer
1   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum Nervenheilkunde, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
,
A Keller
1   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum Nervenheilkunde, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
,
HG Wöhlbier
1   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum Nervenheilkunde, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
,
B Müller
1   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum Nervenheilkunde, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
,
P Kropp
1   Universitätsmedizin Rostock, Zentrum Nervenheilkunde, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die zentrale Reizverarbeitung bei der Messung der contingent negative variation (CNV) weist bei Migränepatienten höhere Amplituden und eine verminderte Habituation auf. Bei effektiver medikamentöser Prophylaxe normalisieren sich diese Werte. Ein Effekt durch die Anwendung Progressiver Muskelrelaxation (PMR) alleine wurde hingegen noch nicht untersucht.

Material & Methoden:

In unserer Studie haben wir 35 Migränepatienten und 46 Gesunde eingeschlossen, 16 Patienten und 21 Gesunde wurden über sechs Wochen durch PMR entspannt. Neben Schmerztagebuch wurde die CNV vor, unmittelbar nach dem Training und drei Monate nach Trainingsende gemessen.

Ergebnisse:

Migränepatienten zeigen nach Trainingsende eine signifikante Reduktion der CNV-Amplitude, wohingegen in der Habituation keine Änderung zu erkennen war. Insgesamt hatte sich die CNV-Amplitude der von Gesunden angeglichen. Zusätzlich ergab sich ein hochsignifikanter klinischer Effekt mit einer Reduktion der Migränetage von 6,0 auf 3,0 pro Monat.

Diskussion:

Mit einer Verminderung der Migränetage ist die klinische Effektivität von PMR zur Prophylaxe der episodischen Migräne bestätigt. Die gleichzeitig reduzierte CNV-Amplitude weist auf eine veränderte Reizverarbeitung hin.

Schlussfolgerung:

PMR ist effektiv bei der Behandlung der episodischen Migräne.