Hamostaseologie 1991; 11(02): 95-102
DOI: 10.1055/s-0038-1660286
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Der Einfluß von Cisaprid und Metoclopramid auf die Bioverfügbarkeit von Phenprocoumon

D. Wesemeyer
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
,
H. Mönig
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
,
T. Gaska
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
,
S. Masuch
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
,
K. U. Seiler
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
*   Janssen Research Foundation, Neuss
,
H. Huss
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
*   Janssen Research Foundation, Neuss
,
H. D. Bruhn
1   Medizinische Universitätsklinik Kiel
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Publication Date:
25 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Je 12 Probanden erhielten Phenprocoumon oral als Einmalgabe bei laufender Cisaprid- bzw. Metoclopramideinnahme und in der Kontrollphase ohne Gastrokinetika. Mehrere Gerinnungsparameter, der Plasmaspiegel und die Urinausscheidung von Phenprocoumon wurden bis zum 7. Tag nach der Einnahme bestimmt.

Metoclopramid reduzierte die Fläche unter der Plasmaspiegel-Zeitkurve und die Halbwertszeit von Phenprocoumon signifikant, zeigte aber keinen Einfluß auf die Plasmaspiegelspitzenwerte oder die Anflutungsgeschwindigkeit. Diese Befunde sprechen für eine beschleunigte Elimination durch Metoclopramid. Allerdings fanden sich, bis auf eine geringe Reduktion der Faktor-X-Aktivität, keine signifikanten Veränderungen der Gerinnungsparameter während der Metoclopramideinnahme. Unter der Cisaprideinnahme veränderten sich weder die Blutgerinnungsparameter noch die pharmakokinetischen Daten.

Erhebliche intra- und interindividuelle Schwankungen der Meßdaten lassen jedoch engmaschige Quickwertkontrollen bei Koadministration von Phenprocoumon und Gastrokinetika anraten.