Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e23
DOI: 10.1055/s-0038-1651735
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Granulomatöse Mastitis – möglicher diagnostischer und therapeutischer Ablauf anhand von Fallbeispielen

K Keller
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
C Meisel
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
A Petzold
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Die entzündlichen Erkrankungen der Brust werden in die puerperale und non-puerperale Mastitis mit oder ohne Abszedierung unterteilt. Bei der Mastitis non-puerperalis muss zwischen einer bakteriellen und abakteriellen Genese unterschieden werden. Die häufigste Form der abakteriellen Mastitis ist die idiopathische granulomatöse Mastitis. Eine histologische Abklärung ist zur Diagnosestellung und zum Ausschluss eines Malignoms erforderlich. Das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung ist durch radiologische und laborchemische Untersuchungen auszuschließen.

Fallbericht:

Wir berichten über 4 Fälle einer granulomatösen Mastitis im Jahr 2017 an unserer Klinik. Die Diagnose wurde durch Stanzbiopsie gestellt. Bei Verdacht auf eine bakterielle Mastitis non-puerperalis erhielten die Patientinnen zum Teil außerhalb bereits eine antibiotische oder auch operative Therapie. Zum Ausschluss einer systemischen Autoimmunerkrankung erfolgte ein Röntgen Thorax, sowie die Antikörperbestimmung im Serum. In keinem der Fälle gab es einen Anhalt für eine systemische Autoimmunerkrankung. Die Therapie erfolgte mit Prednisolon beginnend mit 0,5 mg/kg KG, die Dosis konnte nach klinischem Ansprechen alle 2 – 4 Wochen reduziert werden. Die Therapie dauerte ca. 6 Monate. Eine Behandlung mit Methotrexat war in keinem der Fälle nötig.

Diskussion:

Die granulomatöse Mastitis der Brust ist eine seltene gutartige chronische Erkrankung. Allgemeine Diagnose- und Therapieempfehlungen gibt es nicht. Voraussetzung für die Einleitung der adäquaten Therapie ist die korrekte Diagnose. Die Diagnose wird histologisch mit Durchführung einer Stanzbiopsie gestellt. Als mögliche Differentialdiagnose muss das Mammakarzinom und eine systemische Autoimmunerkrankung ausgeschlossen werden. Bewährt hat sich die Therapie mit Kortikosteroiden, beginnend in höherer Dosierung. Bei gutem Ansprechen kann die Dosis reduziert und anschließend langsam ausgeschlichen werden. Bei therapierefraktären Befunden ist die Methotrexatbehandlung möglich.