Rofo 2018; 190(S 01): S95
DOI: 10.1055/s-0038-1641526
Poster (Fortbildung)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fraktur des Processus posterior tali

P Kamusella
1   Röntgenpraxis Heide, Heide
,
R Asmus
1   Röntgenpraxis Heide, Heide
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 

Kurzzusammenfassung:

Frakturen des posterioren Processus des Talus sind eine Rarität, daher finden sich in der Literatur lediglich Einzelfallbereichte bzw. Publikationen mit nur geringen Fallzahlen. Der Processus posterior tali erhält seine Form durch ein laterales und mediales Tuberkulum. Es wird angenommen, dass Frakturen des lateralen Processus posterior tali durch eine übermäßige Plantarflexion entstehen, während die Verletzung des medialen Tubekulums durch eine Pronation und Dorsoflexion verursacht wird. Die klinische Symptomatik ist wenig spezifisch und geht typischerweise mit Schmerzen und einer posttraumatischen Schwellung, ähnlich einer Knöchelstauchung, einher. Als bildgebendes Verfahren kann im konventionellen Röntgen die seitliche Projektion einen Frakturverdacht visualisieren. Da dorsal des Talus regelmäßig ein akzessorisches Ossikel (Os trigonum) zu finden ist, sollte dieses nicht mit einer Fraktur verwechselt werden. Bei unklarer fortbestehender Symptomatik ist ein schnittbildgebendes Verfahren (CT und/oder MRT) indiziert. Therapeutisch wird bei undislozierten Frakturen eine konservative Behandlung angestrebt. Sollten die Beschwerden über 6 Monate persistieren ist eine Fragmentextirpation erforderlich. Dislozierte Frakturen werden in der Regel (je nach Fragmentgröße) einer osteosynthetischen Versorgung zugeführt.

Lernziele:

Bei der Fraktur des Processus posterior talis handelt sich um eine sowohl klinisch als auch bildgebend schwierig zu diagnostizierende Verletzung. Es ist wichtig diese Form der Fraktur zu kennen, um langwierige Krankheitsverläufe zu vermeiden.