CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S219
DOI: 10.1055/s-0038-1640470
Poster
Otologie: Otology

Vergleich zwischen Video-Kopf-Impulstest und kalorischer Gleichgewichtstestung

A Lundershausen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
P Schendzielorz
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
M Bürklein
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
K Rak
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die kalorische Testung gilt nach wie vor als Goldstandard für die Diagnostik peripher vestibulärer Störungen. Daneben hat sich in den letzten Jahren zunehmend der Video-Kopf-Impulstest (VHIT) als weiteres diagnostisches Instrument etabliert. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Aussagekraft der beiden Testverfahren miteinander zu vergleichen, um eine sinnvolle Reihung der Tests in der klinischen Routine zu erarbeiten.

Methoden:

Es wurden retrospektiv 30 Patienten eingeschlossen, die sich mit dem Symptom „Schwindel“ vorgestellt hatten. Einschlusskriterien waren das Vorliegen eines VHIT und einer kompletten kalorischen Messung. Als pathologisch wurde der VHIT gewertet, wenn der Gain für mindestens einen der Bogengänge unter 0,6 lag beziehungsweise, wenn Rückstellsakkaden nachgewiesen werden konnten. Bei der kalorischen Messung wurde eine Seitenasymmetrie der Nystagmusantworten von mindestens 22% als abnormal definiert.

Ergebnisse:

Von insgesamt 30 Patienten hatten 6 in beiden Tests ein abnormales Ergebnis und weitere 5 ein pathologisches Ergebnis in der kalorischen Testung. Somit lagen die Sensitivität des VHITs bei 26%, die Spezifität und der positive Vorhersagewert bei je 100% und der negative Vorhersagewert bei 44%.

Schlussfolgerung:

Zusammenfassend ist im Falle eines unauffälligen Ergebnisses des VHITs zwingend die kalorische Untersuchung angezeigt, um eine Diagnose stellen zu können. Jedoch kann diskutiert werden, ob bei einem auffälligen VHIT-Ergebnis auf die kalorische Untersuchung verzichtet werden kann, da der VHIT einen hohen positiven Vorhersagewert hat. Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte der VHIT als erster diagnostischer Test zur Beurteilung der peripher vestibulären Funktion bei Patienten mit dem Symptom „Schwindel“ eingesetzt werden.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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