Entwicklung eines Scores für die Entwicklung Sprachdiskriminierung nach Cochlea-Implantation

Patienten und Methoden:

Wir verglichen 35 funktionell gehörlose erwachsene Patienten, von denen 29 postlingual und 6 prelingual ertaubt waren. Die Sprachdiskriminierung wurde mit dem Freiburger Sprachtest 1, 3 und 6 Monate nach der Implantation getestet. Der Test wurde bei einem Sprachpegel von 50, 65 und 80 dB durchgeführt. Die Ergebnisse über die Zeit wurden mit der Funktion y = a*(1 – exp (-t/τ)) beschrieben. Die Zeitkonstante t steht in engem Zusammenhang mit der Anfangssteigung der Funktion bei t = 0 (ab erster Anpassung).

Ergebnisse:

Bei postlingual ertaubten Erwachsenen verbesserte sich die Spracherkennung bei Zahlwörtern bei 65 dB von 62,5% nach 1 Monat, auf 84,3% nach 3 Monaten und auf 94,5% nach 6 Monaten. Die Anpassung der Funktion y = a*(1-exp(-t/τ)) an die Testergebnisse ergab eine Erholungszeit = 1,2 Monate für postlingual Ertaubte. Bei Einsilbern beträgt τ= 1,9 bei 65 dB. Die Anzahl prälingual Ertaubter war zu klein, um eine mathematische Funktion zu entwickeln.

Schlussfolgerung:

Die Erholungszeit hängt von der Zeit ab, zu der Patienten mit einem CI versorgt werden. Wir haben gezeigt, dass für postlingual ertaubte Patienten die Entwicklung der Spracherkennung nach CI-Implantation durch die Formel y = a * (1-exp (-t/τ)) beschrieben werden kann und somit die Entwicklung der Ergebnisse im Sprachtest vorhergesagt werden können. Die Erholungszeit t beträgt bei postlingual funkionell gehörlosen Patienten 1,2 Monate für Zahlwörter und 1,9 Monate für Einsilber. Um die Erholungszeit für prälingual ertaubte Erwachsene zu bestimmen, wäre eine größere Stichprobe von Patienten notwendig.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)