CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S142
DOI: 10.1055/s-0038-1640204
Abstracts
Onkologie: Oncology

Analyse des Einflusses von Adenosin auf Plattenepithelkarzinomzelllinien etabliert von Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches

M Wilkat
1   HNO Klinik Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
F Frank
1   HNO Klinik Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
P Schuler
1   HNO Klinik Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
S Laban
1   HNO Klinik Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
T Hoffmann
1   HNO Klinik Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
C Brunner
1   HNO Klinik Universitätsklinikum Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

HNSCC (head and neck squamous cell carcinoma) ist weltweit die fünfthäufigste Krebserkrankung. Trotz Fortschritte in der Behandlung dieser Tumoren, hat sich die 5-Jahres-Überlebensrate in den letzten 20 Jahren kaum verändert. Verschiedene Studien identifizierten Adenosin als wichtigen regulatorischen Faktor für neoplastisches Gewebe. Für andere Tumorentitäten zeigte sich, dass Adenosin Tumorprogression und Metastasierung durch direkten Einfluss auf Tumorzellen begünstigt. Daher wurde der Einfluss von Adenosin auf 12 HNSCC-Zelllinien untersucht.

Methoden:

Zunächst wurde das ADORA-Expressionsprofil (Adenosinrezeptor) durch RT-PCRs und Western-Blots analysiert. Weiterhin wurden die Einflüsse von ADORA-Modulation durch spezifische Rezeptorliganden auf Proliferation, Migration, Invasion und Angiogenese untersucht. Dabei kamen Experimente in vitro wie MTT-Assays, Scratch-Assays, Transwell-Assays und VEGF-ELISAs als auch in vivo mit Tumor-Xenotransplantate in Hühnerembryonen (CAM-Assay) zur Anwendung.

Ergebnisse:

ADORA2B wurde von allen HNSCCs exprimiert, während die anderen ADORA-Subtypen unter der Nachweisgrenze lagen. Die Hemmung von ADORA2B durch den spezifischen inversen Agonisten PSB603 führte zu erniedrigten Proliferation, Migration sowie spontanen VEGF-Ausschüttung und zu einer erhöhten Apoptoserate in vitro. In vivo zeigte sich ein gestörtes Tumorwachstum sowie eine erniedrigte Blutgefäßformation.

Schlussfolgerung:

Der starke hemmende Effekt des inversen Agonisten PSB603 auf die HNSCC-Zelllinien lässt vermuten, dass ADORA2B in den HNSCCs als konstitutiv aktivierter Rezeptor vorliegt und die Tumorprogression ligandenunabhängig fördert. Die gezielte Inhibierung von ADORA2B könnte somit einen neuen vielversprechenden Ansatz in der Therapie von HNSCCs darstellen.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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