CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S100
DOI: 10.1055/s-0038-1640058
Abstracts
Onkologie: Oncology

Fernmetasten im Bereich der Nasennebenhöhlen – Diagnose, Prognose und Therapiekonzepte einer Rarität in der HNO-Heilkunde

O Kanaan
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
,
L Holtmann
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
,
S Lang
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
,
N Dominas
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
,
B Höing
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
,
S Hansen
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
,
S Mattheis
1   Universitätsklinikum Essen HNO, Essen
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Maligne Tumoren der Nasennebenhöhlen sind selten, nur 0,3% aller malignen Tumore sind hier lokalisiert. Fast immer handelt es sich hierbei um einen Primärtumor.

Metastasen sind seltene Einzelfälle, daher sind Diagnostik und Therapie zum jetzigen Zeitpunkt nicht standardisiert.

Material und Methoden:

Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse von Fällen mit histologischer Sicherung einer Metastase im Bereich der Nasennebenhöhlen bei unbekanntem oder bekanntem Primarius an unserer Klinik. Fünf Patienten erfüllten zwischen 2004 – 2015 die Einschlusskriterien. Lokalisation, Tumorentität und Überlebensdauer ab Diagnosestellung wurden analysiert und anhand einer Pubmed Literaturrecherche mit der derzeitig vorhandenen Literatur verglichen.

Ergebnisse:

In 60% der Fälle stellte die Fernmetastasierung die Erstdiagnose eines bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Primärtumors dar. Histologisch handelte es sich um Metastasen eines urogenitalen Karzinoms (3/5) bzw. um die eines Bronchialkarzinoms (2/5). Die mittlere Überlebenszeit ab Diagnosestellung betrug 6,2 Monate.

Diskussion:

Analog zur Literaturrecherche handelt es sich am häufigsten um einen urogenitalen Primärtumor. Insbesondere Nierenzellkarzinome metastasieren häufig in die Nasennebenhöhlen. Die Ansiedelung einer isolierten Metastase ist selten, meist handelt es sich bereits um eine disseminierte Metastasierung.

Resektionen können im Einzelfall sinnvoll sein und müssen interdisziplinär diskutiert werden.

Schlussfolgerung:

Maligne Raumforderungen der Nasennebenhöhlen sind meist Primärtumore. Jedoch sollte insbesondere bei Patienten mit einer malignen Tumorerkrankung in der Anamnese die Möglichkeit einer Metastasierung differentialdiagnostisch erwogen werden.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2018 (online)

© 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York