CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S85-S86
DOI: 10.1055/s-0038-1640008
Abstracts
Onkologie: Oncology

Eine niedrige CCR7-Expression ist mit einem schlechteren Gesamtüberleben bei sinunasalen Adenokarzinomen assoziiert

J Döscher
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
S Jeske
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
S Laban
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
C Brunner
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
TK Hoffmann
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
P Schuler
1   Univ. HNO-Klinik, Ulm
,
S Weißinger
2   Pathologie des Universitätsklinikums, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Sinunasale Malignome sind mit einer Inzidenz von nur 0,5 Neuerkrankungen auf 100 000 Einwohner pro Jahr eine sehr seltene Erkrankung. Allerdings handelt es sich um eine hochaggressive Erkrankung mit einer durchschnittlichen 5-Jahres-Überlebensrate von 54,5%. Für andere Tumorentitäten konnte ein prognostischer Wert der Chemokin-Rezeptoren CCR7 für Lymphknotenmetastasierung und Gesamtüberleben sowie für CXCR5 für Organmetastasierung beobachtet werden.

Methoden:

Es wurden 41 SNSCC und 15 SAC, die in den Jahren 2006 bis 2016 behandelt wurden, identifiziert. Der immunhistochemische Nachweis der Chemokine CCR7 und CXCR5 erfolgte an histologischen Schnitten aus Archivmaterial. Die Auswertung erfolgte mit einem gut etablierten Scoringsystem mit Ordinalskala unter Berücksichtigung der Färbeintensität und prozentual angefärbter Tumorzellen.

Ergebnisse:

SNSCC und SAC unterscheiden sich in der Expression von CCR7 signifikant (p = 0,02). Bei SNSCC war eine verstärkte CCR7-Expression mit einem niedrigeren T-Stadium assoziiert (p = 0,01), beeinflusste jedoch nicht das Gesamtüberleben. Vor allem bei SAC besteht eine signifikante Assoziation zwischen einem verminderten Gesamtüberleben und einer geringen CCR7-Expression (p = 0,006). CXCR5 beeinflusste die betrachtete Endpunkte nicht.

Schlussfolgerung:

CCR7 stellt bei SAC einen Prognosefaktor bezüglich des Gesamtüberlebens dar. Der Grund hierfür könnte in einer vermehrten Migration der Tumorzellen in Lymphknoten und einer dortigen Aktivierung des Immunsystems liegen. Bei einer insgesamt besseren Prognose und der ungünstigen anatomischen Lokalisation wird auf eine adjuvante Strahlentherapie bei kleinen Karzinomen häufig verzichtet. Mithilfe der Chemokin-Expression könnte eine entsprechende Risikostratifizierung erfolgen.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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