Prognostische Bedeutung der 8. Edition des American Joint Committee on Cancer (AJCC) Staging Systems beim Mundhöhlenkarzinom

Hintergrund:

Mit der 8. Edition hat das American Joint Committee on Cancer (AJCC) zwei maßgebliche Veränderungen der Tumorklassifikation bei Mundhöhlenkarzinomen durchgeführt. Neben der Invasionstiefe (depth of invasion = DOI) hat das extranodale Tumorwachstum (ENE) in die Tumorklassifikation Einzug gehalten. Ziel dieser Studie ist es, die prognostische Bedeutung der AJCC 8 zu evaluieren und mit der vorherigen Edition (AJCC 7) zu vergleichen.

Methode:

Daten von 663 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen sind analysiert worden. Die multivariable Analyse erfolgte mit dem „Cox proportional hazard competing risk model“. Um die Effizienz der beiden genannten Staging-Systeme zu beschreiben sind das PVE (Proportion of explained variation) und der Harrell's concordance index (C-index) angewandt worden.

Ergebnisse:

Mit der AJCC 8 sind 35,6% (N = 235) der Patienten in eine höhere Kategorie eingestuft worden. Die Stadien I bis III werden durch AJCC 8 schlecht aufgetrennt und zeigen eine eingeschränkte Monozität. Die Ergebnisse der Effizienz-Testungen zeigen für die AJCC 8 eine schwache Vorhersagekraft in Bezug auf das Gesamtüberleben (OS) und das krankheitsspezifische Überlegen (DSS) (Harrell's C: 0.70 und 0.74), jedoch scheint die Vorhersagekraft verglichen mit AJCC 7 besser zu sein (Harrell's C 0.69 (AJCC 8) und 0.65 (AJCC 7)).

Schlussfolgerung:

Mit Einführung des DOI und ENE in die Tumorklassifikation, erweist sich die 8. Edition der AJCC als komplexer. Verglichen mit der AJCC 7, zeigt die Edition 8. eine bessere Stratifizierung des Überlebens von Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen entsprechend der Tumorstadien. Dennoch zeigen die Schätzungen der Effizienz der beiden Editionen einen zwar eingeschränkten Nutzen der AJCC 8, jedoch eine bessere prognostische Relevanz als AJCC 7.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)