Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(02): 179-180
DOI: 10.1055/s-0038-1622743
Kurzvorträge 1: Geburtshilfe (I)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prelax – Einfluss eines digitalen Schwangerschaftsratgebers auf Schwangerschaft und Geburt

L Matthies
1   Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsfrauenklinik Heidelberg
,
S Wallwiener
1   Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsfrauenklinik Heidelberg
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Publication History

Publication Date:
19 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die durch die DGPFG geförderte bizentrische, prospektive, randomisierte Fall-Kontroll-Studie „Prelax“ („Pregnancy“ und „Relax“) untersucht die Effektivität und Anwendbarkeit des web-basierten Selbsteingabeinstruments „PiiA“ (Patient informiert interaktiv Arzt) zur elektronischen Erhebung von Patient Reported Outcomes (ePRO) in der Schwangerschaft und Stillzeit. Zudem soll der Einfluss eines evidenzbasierten digitalen Ratgebers auf Schwangerschaft und Geburt untersucht werden, der wöchentlich medizinisch validierte Inhalte zu relevanten Themen in der Schwangerschaft bereitstellt. Primäre Endpunkte der Studie sind die Compliance-Analyse der Schwangeren zur Nutzung des web-basierten Selbsteinschätzungsinstruments sowie die Untersuchung auf psychische Belastungsfaktoren wie peripartale Depressivität, schwangerschaftsspezifische und allgemeine Angst. Desweiteren erfolgen Korrelationen zu somatischen Symptomen, körperlicher Aktivität, Ernährung und Lebensqualität.

Material und Methoden:

Eingeschlossen wurden N = 500 Probandinnen, die vom dritten Trimenon bis vier Monate postpartal vierwöchentlich elektronisch basierte Visiten absolvierten. Es wurden Daten erfasst zu depressiver (EPDS) und Angstsymptomatik (STAI, PRAQ), fetomaternaler Bindung (MFAS), Sexualität (FSFI) und Partnerschaft (PFB). Die Interventionsgruppe erhielt zudem Zugriff auf den digitalen Schwangerschaftsratgeber.

Ergebnisse:

Im Rahmen einer Zwischenanalyse unterschieden sich Interventions- und Kontrollgruppe signifikant hinsichtlich der subjektiven physischen und psychischen Lebensqualität. Zudem zeigte sich eine signifikant geringere Sectiorate in der Interventionsgruppe. Unterschiede in Gewichtsverläufen, Bewegung und Ernährung konnten nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse der finalen Analysen in Bezug auf Depressivität und Angst und deren Auswirkung auf den Entbindungsmodus in Zusammenhang mit der Intervention können zum DGPFG-Kongress präsentiert werden.