Rofo 2019; 191(S 01): S81
DOI: 10.1055/s-0037-1682241
Poster (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mesenteriale Panniculitis in der Computertomografie als ein Prädiktor für eine Lymphomerkrankung?

F Scheer
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
S Pawel
2   iRad-KA, Karlsruhe
,
R Andresen
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ätiologisch für eine Entstehung einer Mesenterialen Panniculitis (MP) werden entzündliche, autoimmunologische, postoperative, posttraumtische sowie maligne Grunderkrankungen als Trigger diskutiert. Gibt es eine relevante Häufung einer MP bei Patienten mit einer Lymphomerkrankung?

Material und Methoden:

Retrospektive Analyse von insgesamt 5595 CT Abdomen Untersuchungen aus einem Zeitraum über 3 Jahre. Um eine MP zu diagnostizieren waren mindestens 4 typische Zeichen erforderlich: Erhöhte Dichte des Mesenteriums, sog. „fat ring sign“ bzw. „halo“, eine Pseudokapsel, eingelagerte Noduli sowie die Verdrängung von Darmschlingen. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 64,7 Jahren.

Ergebnisse:

Bei 3621/5595 Patienten (64,8%) lag keine onkologische Grunderkrankung vor. Bei 1974/5595 Patienten (35,2%) lag eine gesicherte Tumordiagnose vor. Darunter fanden sich 128/1974 Patienten (6,5%) mit einer gesicherten Lymphomerkrankung. Insgesamt wurden 143 MP (2,55%) bei den 5595 untersuchten Patienten diagnostiziert. Bei 107/143 diagnostizierten MP war eine Tumorerkrankung gesichert (74,8%). Die Prävalenz der MP in der onkologischen Gruppe war mit 5,7% (107/1974) im Vergleich zu 1% (36/3621) in der nicht-onkologischen Gruppe statistisch signifikant höher. Von allen Fällen einer MP war eine Lymphomerkrankung mit 22,7% die häufigste assoziierte maligne Erkrankung (29/143). Bei 26 (82,7%) Patienten handelte es sich um Non-Hodgkin Lymphome. In 3 Fällen war der Lymphom-Typ histopathologisch nicht näher klassifizierbar.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen in unserem Patientenkollektiv ein häufigeres Auftreten der MP bei Patienten mit einer Tumorerkrankung, daher sollte bei Anzeichen einer MP in der CT auf den Ausschluss einer Tumorerkrankung und insbesondere eine Lymphomerkrankung Augenmerk gelegt werden.