Rofo 2019; 191(S 01): S66
DOI: 10.1055/s-0037-1682195
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostischer Mehrwert der kombinierten Gd-EOB-DTPA-verstärkten MRT und 18F-DOPA-PET/CT zum Leber-Staging des medullären Schilddrüsenkarzinoms

D Puhr-Westerheide
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
C Cyran
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
J Sargsyan-Bergamann
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
A Rominger
2   Universitätsklinik für Nuklearmedizin, Universität Bern, Bern
,
M Brendel
3   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
W Kunz
4   Klink und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
R Stahl
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
C Spitzweg
5   Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Endokrinologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
M Reiser
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
J Ricke
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
,
P Kazmierczak
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, LMU, München
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Untersuchung des diagnostischen Mehrwerts der kombinierten Gd-EOB-DTPA-verstärkten MRT und 18F-DOPA-PET/CT zum Leber-Staging des medullären Schilddrüsenkarzinoms (MTC).

Material und Methoden:

36 konsekutive Patienten (n = 14 w, medianes Alter 55 Jahre) mit histologisch gesichertem MTC, die 2010 bis 2015 mit kontrastverstärkter 18F-DOPA-PET/CT und Leber-MRT mit dem hepatozytenspezifischen Kontrastmittel Gd-EOB-DTPA untersucht wurden, fanden Einschluss in die retrospektive Analyse. Das Intervall zwischen 18F-DOPA-PET/CT und MRT betrug maximal 30 Tage. Die PET/CT- und MRT-Datensätze wurden konsekutiv befundet und die fokalen Leberläsionen analog den LI-RADS-Kriterien anhand einer 5-Punkte-Skale kategorisiert (1-definitiv benigne; 2-wahrscheinlich benigne; 3-intermediäres Malignitätsrisiko; 4-wahrscheinlich maligne; 5-definitiv maligne). Es wurde analysiert, ob die Gd-EOB-DTPA-MRT zusätzliche, 18F-DOPA-PET/CT-okkulte Metastasen (Kategorie 4 und 5) detektierte oder ob sie eine sichere Einordnung (Kategorien 1 und 5) von Leberläsionen erlaubte, die in der 18F-DOPA-PET/CT nicht abschließend beurteilt werden konnten (Kategorien 2 – 4).

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 207 fokale Leberläsionen erfasst (18F-DOPA-PET/CT: 149, MRT 207; 152 Metastasen, 37 Leberzysten, 18 Hämangiome). Die MRT detektierte 58 zusätzliche Läsionen, davon 54 18F-DOPA-PET/CT-okkulte Metastasen (medianer Diameter 0,5 cm, Interquartilsabstand 0,4 – 0,7 cm). Die MRT erlaubte eine sichere diagnostische Einordnung (Kategorien 1 und 5) in 92% (190/207) (18F-DOPA-PET/CT 76%, 113/149) und führte zu einer Änderung der Läsionskategorisierung in 21 Fällen (Kategorie 2 zu 1: 10; Kategorie 3 zu 1: 3; Kategorie 3 zu 5: 3; Kategorie 4 zu 5: 5).

Schlussfolgerungen:

Die Kombination von Gd-EOB-DTPA-verstärkter MRT und 18F-DOPA-PET/CT besitzt einen diagnostischen Mehrwert beim Leber-Staging des MTC, insbesondere bei der Detektion von 18F-DOPA-negativen Metastasen und Läsionen < 1 cm.