Rofo 2019; 191(S 01): S61-S62
DOI: 10.1055/s-0037-1682182
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit durch automatisierte Co-Registrierung von MRT-Folgeuntersuchungen im Vergleich zu konventioneller Befundung bei Patienten mit Multipler Sklerose

D Zopfs
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
K Laukamp
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
S Paquet
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
C Kabbasch
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
J Borggrefe
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Vergleich von a) konventioneller und b) mittels automatisierter Co-Registrierung (AC) unterstützter Befundung von MRT-Folgeuntersuchungen bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) mit Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit und der benötigten Zeit.

Material und Methoden:

70 konsekutive MRT-Datensätze von 53 Patienten mit MS wurden eingeschlossen. Axiale und sagittale FLAIR Sequenzen von jeweils zwei aufeinanderfolgenden MRT-Untersuchungen wurden von zwei Radiologen mittels a) konventioneller Befundung und b) durch AC-Software (LOBI, IntelliSpace, Philips, NL) unterstützte Befundung beurteilt. Die AC-Software verknüpft dabei die MRT-Datensätze so, dass sie auf der gleichen anatomischen Höhe angezeigt werden und detektiert Hirnläsionen, deren Progress oder Regress farblich codiert wird. Die Verlaufsuntersuchungen wurden als a) Progress, b) Regress, c) gemischtes Ansprechen oder d) verlaufskonstant bewertet. Die Auswertungen wurden in einem Intervall von vier Wochen durchgeführt, um einen Recall-bias zu vermeiden. Konsensus wurde unter Berücksichtigung aller verfügbaren Daten durch zwei weitere Radiologen festgelegt.

Ergebnisse:

Die durchschnittliche Befundungszeit wurde unter Verwendung der AC-Software von 78 (± SD 36) Sekunden in der konventionellen Befundung auf 44 (± 22) reduziert (p < 0,001). Die Interrater-Übereinstimmung verbesserte sich zwischen beiden Auswertern (0,52 vs. 0,67) sowie zwischen beiden Auswertern und dem Konsensus (0,47/0,5 vs. 0,83/0,78, jeweils p < 0,05) unter Verwendung der AC-Software im Vergleich zur konventionellen Befundung. Die diagnostische Genauigkeit verbesserte sich von 67% auf 90% (Auswerter 1; p < 0,01) bzw. 70% auf 87% (Auswerter 2; p < 0,05), wenn die AC-Software verwendet wurde.

Schlussfolgerungen:

Die Verwendung der automatisierten Co-Registrierung reduziert die Befundungszeit von MRT-Folgeuntersuchungen signifikant und verbessert im Vergleich zu konventioneller Befundung sowohl die diagnostische Genauigkeit als auch die Interrater-Übereinstimmung bei Patienten mit MS.