Rofo 2019; 191(S 01): S51
DOI: 10.1055/s-0037-1682152
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nutzen der iterativen Metall-Artefakt-Reduktion (iMAR, Siemens) bei dorsalen Spondylodesen in Abhängigkeit des verwendeten Algorithmus und Kernels

S Pätzholz
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum gGmbH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum
,
C Heute
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum gGmbH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum
,
F Strodka
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum gGmbH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum
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V Nicolas
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum gGmbH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

In einer retrospektiven Analyse von 113 CT-Datensätzen von Patienten mit Osteosynthesen der Wirbelsäule sollte der Nutzen der iMAR (Siemens) hinsichtlich der Bildqualität unter Anwendung verschiedener Algorithmen und Kernels anhand subjektiver und objektiver Kriterien überprüft werden.

Material und Methoden:

Retrospektive Analyse von 113 Patienten mit osteosynthetischer Versorgung der Wirbelsäule. Anfertigung transversaler multiplanarer Rekonstruktionen (Schichtdicke 2 mm) von im klinischen Alltag akquirierten CT-Rohdatensätzen ohne iMAR und mit verschiedenen iMAR-Algorithmen (Shoulder, Hip, Spine) jeweils unter Verwendung weicher und harter Kernels (B30, B70, B80). Quantitative Analyse der Auslöschungsartefakte angrenzend an die Schraubenspitze sowie qualitative Analyse durch eine verblindete Auswertung der subjektiven Bildgüte von drei erfahrenen Radiologen in Bezug auf Abgrenzbarkeit der Schraubenspitze bzw. -gewinde sowie Bewertung der Trabekelstruktur, Pedikel und Facettgelenke.

Ergebnisse:

iMAR reduziert die quantitative Artefaktstärke abhängig von den verwendeten Algorithmen unterschiedlich stark. In der qualitativen Analyse wurde die Kombination aus B70 und iMAR „Spine" ggü. den sonstigen Rekonstruktionen global überlegen bewertet. Teilaspekte, z.B. die Abgrenzbarkeit des Osteosynthesematerials selbst, sind in anderen Rekonstruktionen besser beurteilbar. Die nicht dezidiert für die Untersuchungsregion ausgelegten Algorithmen sind jedoch anfällig für iMAR-assoziierte Artefakte. Hier zeigten sich Reduktionen der Trabekelstruktur, eine verminderte Abgrenzbarkeit der Pedikel und spinale Dichteanhebungen.

Schlussfolgerungen:

Die diagnostische Bildqualität dorsaler Spondylodesen wird durch die Verwendung harter Kernels (B70) und iMAR-Algorithmen („Spine“) verbessert. Der Einsatz von Algorithmen, welche nicht für die zu untersuchenden Materialien optimiert sind, sollte die Ausnahme bleiben. Er birgt die Gefahr von iMAR-assoziierten Artefakten. Ein Abgleich mit den originären Datensätzen sollte erfolgen.