Rofo 2019; 191(S 01): S50-S51
DOI: 10.1055/s-0037-1682150
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dicke des Palatum durum im CT – ein diagnostisches Kriterium zur frühen Erkennung einer Knochendichteveränderung?

D Kildal
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
T Riether
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
M Beer
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
M Geibel
3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Ulm
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Nach radiologischen Kriterien kann in Röntgen- und CT-Bildern eine Abschätzung hinsichtlich einer vorliegenden Knochendichteänderung erfolgen. Die Diagnose wird mittels Knochendichtemessungen gesichert. Eine Pilotstudie unserer Arbeitsgruppe hatte bei zahnärztlichen Patienten die Dicke das Palatum durum im DVT als ein mögliches Kriterium für das Vorliegen einer Knochendichteänderung gefunden. Zielsetzung dieser Studie war es zu prüfen ob diese Ergebnisse interdisziplinär anwendbar und auf CT-Diagnostik übertragbar sind. Wir versuchten einen Grenzwert festzulegen der für das Vorliegen einer Osteoporose spricht.

Material und Methoden:

Wir untersuchten retrospektiv 443 Patienten von denen eine Computertomografie der Kopfregion und eine Knochendichtemessung vorlag. Die Dicke des palatum durum wurde an einer definierten Messstelle durch einen Radiologen und einen Fachzahnarzt gemessen und mit den Ergebnissen der Knochendichtemessung verglichen.

Ergebnisse:

Es wurden insgesamt 78 Patienten davon 57 mit einer auswertbaren CT und Knochendichtemessung und 21 junge gesunde Patienten eingeschlossen, 30 Patienten ohne Knochendichteänderung, 5 mit Osteopetrose, 11 mit Osteopenie, 32 mit Osteoporose. Bei 88% der Patienten, bei denen in der Knochendichtemessung eine Osteoporose diagnostiziert wurde, konnte eine Verschmälerung des Palatum durum unter 1 mm nachgewiesen werden, bei nicht therapierten in 93% d.F.. Die gemessene Dicke des Os palatinum betrug bei Osteopenie durchschnittlich 0,88 mm, bei Osteoporose 0,87 mm, bei Gesunden 2,41 mm und bei Osteopetrose 5,29 mm.

Schlussfolgerungen:

Die Pilotstudie weist auf einen Zusammenhang der Dicke des Palatum durum und der Knochendichte hin. Da die Messung am Bildschirm unkompliziert und ohne weitere Kosten durchführbar ist sollte die Methode in größeren Patientengruppen und prospektiven Studien zur Anwendung kommen um die klinische Anwendbarkeit zu prüfen.