Rofo 2019; 191(S 01): S42-S43
DOI: 10.1055/s-0037-1682126
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische, randomisierte Studie zur Prüfung der Tomosynthese im Mammografie-Screening-Programm: Erhebung der mittleren Parenchymdosis

A Sommer
1   Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum Mammografie Münster, Münster
,
S Weigel
2   Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
W Heindel
2   Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
H Lenzen
2   Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

In NRW und Niedersachsen wird derzeit eine Studie zur Evaluierung der Effizienz der Tomosynthese (DBT) im Rahmen des Mammografie-Screening-Programms (TOSYMA Studie DOI: 10.1136/bmjopen-2017 – 020475) durchgeführt. Ein Bestandteil der DFG-geförderten Studie ist das Dosismonitoring. Ziel der vorliegenden Analyse ist der Vergleich der mittleren Parenchymdosis (AGD) von Mammografien (MG) im Vergleich zur Tomosynthese auf Basis von Expositionen von Studienteilnehmerinnen.

Material und Methoden:

Für den Vergleich der beiden Verfahren wurden zum jetzigen Zeitpunkt (September 2018) insgesamt 9.616 Expositionsdaten evaluiert (4.842 MG und 4.774 DBT). In die Auswertung eingeschlossen wurden CC und MLO Projektionen von 20 verschiedenen Systemen fünf verschiedener Hersteller.

Ergebnisse:

Die durchschnittliche AGD der MG-Aufnahmen betrug bei einer mittleren Kompressionsdicke von 58,5 mm 1,48 mGy mit einer Standard Abweichung (SD) von 0,64. Die AGD der DBT-Aufnahmen betrug bei einer durchschnittlichen Kompressionsdicke vom 58,7 mm 1,98 mGy (SD: 0,73).

Schlussfolgerungen:

Diese erste Auswertung von Expositionen von Studienteilnehmerinnen zeigt in Übereinstimmung zu Prüfkörperstudien (DOI: 10.1055/s-0038 – 1641452), dass die Tomosynthese im Vergleich zur Mammografie eine etwa 25% höher AGD aufweist. Im hier ermittelten Durchschnitt liegt die DBT gering unter dem Diagnostischen Referenzwert (DRW) der Mammografie von 2,0 mSv. Für die DBT liegt im Moment noch kein DRW vor. Nach Beendigung der TOSYMA-Studie können die ermittelten Strahlenexpositionen im Kontext einer medizinischen Evaluation zur Definition eines DRW zum Einsatz der DBT in der Brustkrebs-Früherkennung herangezogen werden.