Rofo 2019; 191(S 01): S40-S41
DOI: 10.1055/s-0037-1682120
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ultraschnelle TWIST-VIBE Dixon Sequenzen kombiniert mit diffusionsgewichteter Bildgebung: Schnelle und exakte Differentialdiagnose suspekter Herdbefunde in der Mamma-MRT

S Ellmann
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
S Peter
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
E Wenkel
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
E Weiland
2   Siemens Healthineers, Diagnostic Imaging, Erlangen
,
M Dietzel
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
R Janka
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
T Bäuerle
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
M Uder
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Entwicklung eines Klassifikationstools für suspekte Herde in der Mamma-MRT, das auf ultraschnellen TWIST-VIBE Dixon (TVD) Sequenzen und Diffusionswichtung (DWI) basiert, und der Vergleich mit einer Kombination aus konventioneller dynamischer Kontrastmittelanreicherung (DCE) mit DWI. Da ultraschnelle Sequenzen Untersuchungsprotokolle verkürzen können, lag besonderes Augenmerk auf dem Erhalt der diagnostischen Genauigkeit.

Material und Methoden:

In die Studie eingeschlossen wurden 61 Patienten mit 83 Läsionen (60 maligne, 23 benigne; histol. gesichert). Das 3T-MRT-Protokoll umfasste neben der konventionellen dynamischen Anreicherung (6 Messungen, zeitl. Auflösung 61 s) auch eine DWI, und wurde um Interleaved-TVD-Sequenzen ergänzt, die während der Anflutung eingefügt wurden (17 Messungen, zeitl. Auflösung 4,9 s). Das Peak-Enhancement der TVD und der Apparent Diffusion Coefficient (ADC) der DWI fanden Eingang in ein Generalisiertes Lineares Modell (GLM) zur Läsionsklassifizierung. Zum Vergleich wurde ein zweites Modell aus konventionellem DCE-Kurventyp und ADC erstellt. Die Generalisierbarkeit wurde durch Leave-One-Out Kreuzvalidierungen sichergestellt. Die Modelle wurden bezüglich ROC-AUC, Sensitivität, Spezifität, PPV und NPV verglichen (ROC-Analyse mittels DeLong-Test und binomiale Tests; alpha< 5%). Zur einfachen Anwendung im klinischen Kontext wurden Nomogramme für beide Modelle erstellt.

Ergebnisse:

Das GLM basierend auf Peak-Enhancement der TVD und ADC unterschied sich nicht signifikant von dem Modell basierend auf DCE-Kurventyp und ADC: ROC-AUC 0,938 vs. 0,933; Sensitivität 93,3% vs. 93,3%; Spezifität 91.3% vs. 87.0%; PPV 96.6% vs. 94.9%; NPV 84.0% vs. 83.3% (alle p > 0,31).

Schlussfolgerungen:

Die diagnostische Genauigkeit des TVD/DWI-Klassifikationstools ist hoch und unterscheidet sich nicht von der eines Tools basierend auf konventioneller DCE und DWI. TVD Sequenzen bieten somit Potential zur Verkürzung der Untersuchungszeit bei gleicher diagnostischer Genauigkeit.