Rofo 2019; 191(S 01): S39
DOI: 10.1055/s-0037-1682116
Vortrag (Wissenschaft)
Kopf/Hals-Diagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

3D Kegelstrahlbildgebung der Nasennebenhöhlen mit einem Roboter-basierten Mehrzweckröntgensystem: Bildqualität und Strahlenbelastung

S Ohlmeyer
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
T Buder
2   Universitätsklinikum Erlangen, Institut für Anatomie, Erlangen
,
M Saake
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
M May
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
M Uder
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
W Wüst
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ein vor kurzem auf dem Markt eingeführter Doppelroboter-Röntgenscanner ermöglicht neben Röntgen- und Durchleuchtungsuntersuchungen auch 3D-Bildgebung mittels 3D-Kegelstrahltechnik. Ziel der Studie war es, verschiedene Scanprotokolle, Vorfilterungstechniken und Nachverarbeitungsschritte hinsichtlich der Bildqualität und der Strahlendosis für die Untersuchung der Nasennebenhöhle zu bewerten und zu optimieren.

Material und Methoden:

Vier post mortem Schädel wurden mit verschiedenen Röhrenspannungen (90 – 121 kV), Dosisstufen (DL 278, 548, 1090, 2180 nGy) und mit/ohne Vorfilterungstechniken des Röntgenstrahls (Cu 0,2/0,3 mm, Sn 0,4 mm) gescannt. Die 3D-Datensätze wurden in 2 mm Schichtdicke mit und ohne Metallartefaktreduktionsalgorhithmen (MAR) in drei Kernels rekonstruiert (insgesamt 360 Datensätze). Die Bildqualität wurde in 10 anatomischen Regionen auf einer 5 Punkte Likert Skala bewertet (1 = ungenügend, 5 = excellent), wobei per definitionem ein Gesamtscore von 2 als ausreichend für den Ausschluss einer Sinusitis und ein Gesamtscore von 3 als Minimum für die präoperative Bildgebung angesehen wurde.

Ergebnisse:

Zum Ausschluss einer Sinusitis stellt ein Scanprotokoll mit 121 kV/DL 278/Cu 0,3 mm den besten Kompromiss zwischen Bildqualität und Strahlendosis dar. Der durchschnittliche CT Volumenindex (CTDIvol) betrug hierfür 1,70 mGy und die durchschnittliche effektive Dosis 0,077 mSv. Für die präoperative Diagnostik muss die DL auf 1090 erhöht werden bei 121 kV/Cu 0,3. Der durchschnittliche CTDIvol betrug dann 4,66 mGy und die effektive Dosis 0,212 mSv. MAR erwies sich immer als vorteilhaft. Der mittlere Kernel lieferte den besten Bildeindruck. Die Bildqualität bei Vorfilterung mit Zinnfilter war für beide Fragestellungen nicht ausreichend.

Schlussfolgerungen:

Die 3D-Kegelstrahlaufnahme des Mehrzweckröntgengeräts kann zum Ausschluss von Sinusitis und zur präoperativen Planung verwendet werden. Die Scanprotokolle müssen der klinischen Fragestellung angepasst werden.