Rofo 2019; 191(S 01): S33
DOI: 10.1055/s-0037-1682097
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Strategien zur Dosisreduktion bei der Prostataarterien-Embolisation (PAE)

M Zeile
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
R Wentz
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
D Rothfuchs
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
M Karul
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
H Nagel
2   SASCRAD, Buchholz
,
C Habermann
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Die PAE ist eine Intervention welche hohe Strahlenexpositionen (SE) generiert. Bei der bilateralen PAE erscheinen zwei Cone-Beam-CTs (CBCT) obligat. Das Ziel der Studie war, anhand individueller Unterschiede zwischen vier erfahrenen interventionellen Radiologen (IR), Faktoren herauszuarbeiten, durch welche die SE reduziert werden kann. Die Ergebnisse wurden mit den Daten der UK-ROPE Studie [Ray et al., BJU Int. 2018] korreliert.

Material und Methoden:

Zwischen 23.5.2018 und 30.09.2018 wurden an unserem Institut 73 PAEs bei 73 Patienten durchgeführt. Zwei Untersuchungen waren fehlerhaft archiviert und wurden exkludiert. Alle PAEs wurden intendiert als bilaterale Embolisationen durchgeführt. Durchleuchtungszeit (DLZ), Anzahl DSA-Bilder und Anzahl CBCT-Serien, Hautdosis (HauD), Dosisflächenprodukt (DFP) und Effektivdosis (EffD) wurden für alle Interventionen erfasst. In einem Rechenmodell wurden alle individuell überragenden Eigenschaften der IRs angewandt und eine virtuelle Optimierung der CBCT implementiert.

Ergebnisse:

Das durchschnittliche DFP betrug 7261 cGy*cm2, die HauD 982 mGy und die DLZ 45,2 min. Verglichen mit der UK-ROPE Studie war das DFP um 59% geringer bei 28% geringerer HauD – trotz 19% längerer DLZ (17892 cGy*cm2, 1368 cGy, 38,0 min). Die EffD lag somit um 59%% niedriger in unserem Kollektiv bei 10,2mSv gegenüber 25,0 mSv. Der Anteil der CBCT am DFP betrug 58% (4211 cGy*cm2), die Fluoroskopie summierte sich auf 26% (1909 cGy*cm2) und auf die DSA auf 15% (1119 cGy*cm2). Bezüglich der aufgezeichneten Parameter bestanden teils signifikante Unterschiede zwischen den IRs. Im Rechenmodell konnte nach Optimierung die SE um weitere 57% gesenkt werden auf 3113 cGy*cm2 bzw. 4,4 mSv.

Schlussfolgerungen:

In der Routine sind deutlich niedrigere SE an Zentren mit großer Erfahrung möglich als in der UK-ROPE Studie publiziert. Der Hauptfaktor für die SE ist die CBCT. Die Gesamt-SE der PAE lässt sich in einem Modell durch konsequente Optimierung der Einstellungen um mehr als 50% auf eine Effektivdosis unter 4,5 mSv senken.