Rofo 2019; 191(S 01): S31
DOI: 10.1055/s-0037-1682090
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraprozedurales parenchymales Blutvolumen (PBV) bei der Cone beam CT (CBCT)-gestützten transpulmonalen Chemoembolisation (TPCE) von pulmonalen Neoplasien

T Vogl
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
A Erb
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
E Emrich
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
N Nour-Eldin
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
T Gruber-Rouh
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Retrospektive Analyse des parenchymalen Blutvolumens (PBV) bei der Cone Beam CT (CBCT)-gestützten transpulmonalen Chemoembolisation (TPCE) bei pulmonalen Neoplasien. Der inititiale PBV-Wert wird in Relation zur Größenreduktion der pulmonalen Neoplasien, des lokalen Therapieansprechens und der Überlebenszeitrate gesetzt.

Material und Methoden:

50 Patienten (23 Frauen, 27 Männer; Durchschnitt: 65 Jahre) mit malignen pulmonalen Neoplasien haben sich über einen Zeitraum von 5 Jahren (2013 – 2018) einer TPCE (n = 21) bzw. zwei TPCEs (n = 29) in 4- bis 6-wöchigem Abstand unterzogen. Die Patienten wurden in 3 Gruppen bezüglich ihres PBV Startwertes (1: PBV = 100 ml/1000 ml, 2: 50 ml = PBV< 100 ml/1000 ml, 3: PBV < 50 ml/1000 ml) eingeteilt. Bei der TPCE werden die tumorversorgenden Pulmonalarterien selektiv sondiert und Mitomycin C, Lipiodol sowie Mikrosphären (Spherex) (Durchmesser: 20 – 70 µm) appliziert. Über die computertomografische Bildgebung am C-Bogen wurden die PBV Werte während der Intervention erstellt und an der Workstation des Artis Pheno/Artis Zeego gemessen. Im zugehörigen MRT wurde die Größe der Läsion bestimmt.

Ergebnisse:

Gruppe 1 (PBV = 100 ml/100 ml): 5 Jahre Überlebenszeitrate lag bei 100%, PBV sank um 61,5%, Tumorgröße sank um 23,3%. Gruppe 2 (50 ml = PBV< 100 ml): 5 Jahre Überlebenszeitrate lag bei 84%, PBV sank um 43%, Größenreduktion um 10%. Gruppe 3 (50 > PBV): 5 Jahre Überlebenszeitrate lag bei 72%, PBV sank um 11%, Größenreduktion um 4,2%. In den Gruppen der Überlebenszeitrate wurden alle 50 Patienten mit einbezogen. In der Auswertung der Differenz der PBV Werte und der Tumorgröße konnten nur die Patienten miteinbezogen werden, die mehr als eine Messung hatten (n = 21).

Schlussfolgerungen:

Bei PBV Werten über 100 ml/1000 ml ist die lokale Tumorkontrolle signifikant besser vs. PBV Werten zwischen 50 ml und 100 ml/1000 ml und PBV Werten unter 50 ml/1000 ml. TPCE kann die Lebenserwartung von Patienten deutlich erhöhen, und in vielen Fällen können inoperable Tumore verkleinert und deren Durchblutung verringert werden.