Rofo 2019; 191(S 01): S29
DOI: 10.1055/s-0037-1682084
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zwölf-Monats-Ergebnisse nach DCB-PTA und Clipimplantaten zur Versorgung von Läsionen der femoropoplitealen Gefäßstraße

F Scheer
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
T Sabou
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
C Kopetsch
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
E Schlöricke
2   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Klinik für Viszeral-, Thorax- und GefäßchirurgieI, Heide
,
R Andresen
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
C Wissgott
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Nach Angioplastie von Gefäßläsionen stellen Dissektionen und die hierdurch bedingten Restenosen/Reokklusionen ein Hauptproblem dar. Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluierung des Tack Endovascular System® nach PTA mit einem Paclitaxel beschichteten Ballon (DCB) hinsichtlich der Effektivität und Sicherheit.

Material und Methoden:

Es wurden 36 Patienten, mittleres Alter 66 ± 7,4 Jahre (46 – 78) eingeschlossen. Die Läsionen wurden mittels DCB dilatiert und die postdilatativen Dissektionen mit Tack-Implantation behandelt. Das Tack Endovascular System® besteht aus 6 jeweils 6 mm langen Nitinolimplantaten mit geringer Radialkraft, um punktuell die Dissektionen anzuheften. Präinterventionell war die Rutherford-Klassifkation im Mittelwert von 2,97 ± 0,30 und der Knöchel-Arm-Index (KAI) im Mittelwert von 0,64 ± 0,10 (0,44 – 0,78). Alle Patienten hatten Stenosen oder Okklusionen der femoropoplitealen Strombahn. Die mittlere Läsionslänge betrug 85,4 ± 47,8 mm (20 – 215 mm). Verlaufskontrollen wurden nach 6 und 12 Monaten durchgeführt. Es erfolgte zusätzlich eine Verlaufskontrolle mittels farbkodierter Duplex-Sonografie.

Ergebnisse:

Der mittlere Stenosegrad betrug 93.96 ± 8,07% (70 – 100/46,9% Okklusionen). Die technische Erfolgsrate betrug 100%. Bei allen Patienten wurde mindestens eine hämodynamisch relevante Dissektion nach Ballon-PTA nachgewiesen (insgesammt 46). Diese wurden erfolgreich mittels Tack-Implantationen behandelt (4,25 ± 1,80; 2 – 11). Klinisch zeigte sich eine Verbesserung des KAI auf 1,05 ± 0,21 nach 6 Monaten und auf 1,0 ± 0,1 nach 12 Monaten sowie eine Reduktion des Rutherford-Stadiums auf 0,52 ± 0,5 nach 6 Monaten und auf 0,31 ± 0,1nach 12 Monaten. Während des 12 monatigen Nachbeobachtungszeitraums kam es zu einer Reokklusion, (Reintervention 2,8%). Es gab keine Amputationen oder Todesfälle.

Schlussfolgerungen:

Die Tack-Implantation bei Dissektionen nach Ballon-PTA mit einem DCB ist eine sichere und effektive Prozedur bei einem guten klinischen outcome nach 12 Monaten.